Zorneding:Optimaler Weg

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Zorneding tritt dem Kommunalunternehmen zur Errichtung günstigen Wohnraums bei

Von Carolin Fries, Zorneding

Nach der Stadt Grafing ist auch die Gemeinde Zorneding dem gemeinsamen Kommunalunternehmen (gKU) des Landkreises beigetreten. In diesem Verbund will der Landkreis zusammen mit den Kommunen und Städten günstigen Wohnraum schaffen. Dabei soll der Kreis Büros und Logistik stellen, während die beitretenden Gemeinden die Grundstücke mitbringen. Möglichst schnell soll auf diese Weise viel günstiger Wohnraum entstehen.

Bürgermeister Piet Mayr (CSU) stellte die Idee dem Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung vor. Er hält das Modell für besonders geeignet, den großen Bedarf jener Wohnungssuchenden abzudecken, die nicht sozialhilfebedürftig sind, aber dennoch kaum eine Chance haben, auf dem teuren Wohnungsmarkt an eine Immobilie zu kommen. Das Zornedinger Gremium zeigte sich von der Idee ebenfalls angetan. Werner Hintze (SPD) etwa sprach von einem "nahezu optimalen Weg", um der Wohnungsnot wenigstens ein bisschen Abhilfe zu schaffen. "Besser geht's eigentlich gar nicht."

Die Nutzung der möglichst preiswert gebauten Wohnungen durch das gKU ist laut Mayr auf 20 Jahre beschränkt. Dann fielen Grundstück und Gebäude an die Gemeinde zurück. Die Kommune habe außerdem ein Belegungsrecht für die Wohnungen auf dem zur Verfügung gestellten Grund. Diese würden über die Mieteinnahmen finanziert. Bevor das Kommunalunternehmen baut, würde stets eine Prüfung der Wirtschaftlichkeit erfolgen, betonte Mayr. Je nach Lage und Bauweise soll der Quadratmeter zwischen 7,50 und 10,50 Euro kosten. "Für die nächsten 20 bis 25 Jahre hätten wir damit das Problem sozialer Wohnungsbau zumindest teilweise gelöst", sagte Mayr. Obendrein sei die Sache noch mit einer "gewissen Kapitalbildung" verbunden.

Auch die Freien Wähler und die Grünen waren angetan, doch beide Fraktionen wiesen darauf hin, dass die Lage des auszuwählenden Grundstücks eine große Rolle spiele. Dieses dürfe keineswegs abseits oder fern jeglicher Infrastruktur liegen. "Es muss immer örtlich sein", sagte Helmut Obermaier (Grüne). Willi Ficker (FW) wollte wissen, ob man mit dem Kommunalunternehmen eine Konkurrenz zur Wohnungsbaugenossenschaft installiere. Das verneinte Mayr, kümmere sich die Genossenschaft doch ausschließlich um Wohnraum für Sozialhilfeempfänger.

In den Reihen der CSU stieß der Vorschlag auf geteilte Meinungen. Während Johannes Schott die Notwendigkeit von günstigen Wohnraum sah, verwies Christian Krumpholz auf die knapp 70 Gemeindewohnungen. "Das ist vor allem im Vergleich mit anderen Gemeinden sehr viel", sagte er. Letztlich stimmte aber nur Sylvia Boher (CSU) gegen den Beitritt Zornedings zum gKU.

In einer der nächsten Sitzungen will man über ein passendes Grundstück beraten. Im Gespräch für sozialen Wohnungsbau war zuletzt stets die Pfluger-Wiese hinter dem Rathauspark.

© SZ vom 03.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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