Zorneding:Oben offen

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Erst organisieren, dann feiern: Die Aktiven des Zornedinger Vereins "Jüngste Kultur" bei ihrer Versammlung. (Foto: Christian Endt)

Der Verein "Jüngste Kultur" plant Partys unter freiem Himmel und besetzt Chefposten neu

Von Victor Sattler, Zorneding

Beach, Bier und laute Beats - aber zuerst die Bürokratie: Wer feiern will, muss auch Verantwortung übernehmen und Behörden ins Boot holen. Dass er dazu fähig ist, hat der Verein "Jüngste Kultur" in Zorneding nun wieder bewiesen: Zehn Mitglieder waren zur Hauptversammlung erschienen, um sich auf kommende Veranstaltungen vorzubereiten.

Mit Blick auf ein "Sommer Open-Air" hatten die Verantwortlichen sich zuvor schon mit Vertretern der Vaterstettener Feuerwehr, Polizei, und Gemeindeverwaltung sowie der Jugendpflegerin zusammengesetzt. "Ein super konstruktives Gespräch", lobte Versammlungsleiter Moritz Dietz. Am 5. August soll die Party in der Nachbargemeinde steigen - und bei den Offiziellen aus Vaterstetten habe es einen guten Eindruck hinterlassen, dass man schon so früh auf sie zugekommen sei, um etwaige Bedenken auszuräumen. Doch nicht nur in Vaterstetten, auch in Kirchseeon sollen bald Veranstaltungen stattfinden, um den Verein landkreisweit zu vernetzen. Außerdem könne von den Jugendlichen ein Geflüchteten-Projekt ihrer Wahl auf die Beine gestellt werden, so Dietz. Dafür stünden ihnen 600 Euro zur Verfügung, die 2014 auf einem "Electro Open" für Asylbewerber gesammelt wurden. Vincent Kalnin schlug Hochbeete für Asylunterkünfte vor. Das Modell der Mini-Gärten läuft bereits an der Zornedinger Grundschule und wurde vom Verein nochmals mit 270 Euro unterstützt. Ähnlich könnten sich also bald auch Geflüchtete an selbst angebauten Bohnen und Kartoffeln erfreuen. Damit diese Vereinsziele realisiert werden können, dürfe man jedoch bei Prellern nicht zimperlich sein: Wer Mitgliedsstatus genießt, ohne zehn Euro Vereinsbeitrag zu leisten - dem droht nun die Beendigung seiner Mitgliedschaft.

Wer sich hingegen engagiert hatte, wurde bei der Versammlung mit einer Beförderung belohnt: In geheimer Wahl wurden die Vereinsämter neu vergeben. Zum Ersten und Zweiten Vorsitzenden wurden Yannick Bernhard und Korbinian Simmeth ernannt. Ihnen zur Seite stehen werden Kassierer Andreas Kröck und Schriftführerin Sarah Möhrlein. Der bisherige Vorsitzende Moritz Dietz war zwar für jede einzelne Position vorgeschlagen worden, musste aber dankend ablehnen: "Ich habe neben dem Beruf nicht mehr die Zeit dafür. Aber ich bin auch Fan davon, den Staffelstab weiterzugeben, damit die Posten offen für Neue sind", so Dietz. Dem Verein bleibt er trotzdem erhalten: Neben Teresa Naredi-Rainer könne er künftig als Beisitzer seine gesammelten Erfahrungen einbringen.

© SZ vom 15.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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