Zorneding:Neuer Zeitplan

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Der Glasfaserausbau in Zorneding läuft wieder, das Unternehmen verspricht eine Fertigstellung bis Februar 2019

Von Viktoria Spinrad, Zorneding

Der privatwirtschaftliche Glasfaserausbau in Zorneding soll nach vielen Verzögerungen nun wieder Fahrt aufnehmen. Wie die Deutsche Glasfaser (DG) am Freitag in einer Pressemitteilung erklärte, sollen die etwa 1 000 Zornedinger Haushalte mit DG-Vertrag bis Ende Februar 2019 angeschlossen werden. Zwar habe es aktuell wegen der Urlaubszeit nochmals kleine Verzögerungen gegeben. "Aber jetzt läuft alles auf Hochtouren", versichert der DG-Regionalleiter für Bayern, Peter Reisinger.

Laut der Informationen sind zur Zeit sechs Tiefbautrupps im Einsatz; in den kommenden Wochen soll die Personalkapazität zudem "Schritt für Schritt" weiter aufgestockt werden. "Wir werden mit Nachdruck dafür sorgen, dass wir die Tiefbauarbeiten in den Straßen des gesamtem Gewerbegebiets noch in diesem Jahr weitestgehend abschließen können", verspricht die DG.

Die Fertigstellung des Projekts war beim Baubeginn im Juli 2017 für Ende 2017 angekündigt wurden. Allerdings hatte sich ein Subunternehmer als so unzuverlässig entpuppt, dass vor kurzem ein neues Unternehmen für die Tiefbauarbeiten eingesetzt wurde.

Nun lenkt die DG den Blick auf die Fortschritte im Ort. Laut der Pressemitteilung haben die Tiefbauarbeiten im Pöringer Gewerbegebiet vor zwei Wochen begonnen. Sie sollen gegen Mitte September zum Abschluss kommen. In den Wohngebieten der Ortsteile Pöring, Ingelsberg und Wolfesing hätten in der vergangenen Woche zudem die Anschluss- und Aktivierungsarbeiten von weiteren Privatkunden begonnen. "In den nächsten drei bis vier Wochen werden zusätzlich zu den bereits angeschlossenen rund 300 Haushalten mindestens 200 bis 300 neue Kunden ihren Glasfaseranschluss erhalten und im gleichen Zuge aktiviert", so der Regionalleiter. Damit wäre in einem Monat rund die Hälfte der Zornedinger DG-Kunden am Glasfasernetz.

Weiter heißt es in der Mitteilung, auf Zornedinger Seite seien die Tiefbauarbeiten intensiviert worden. In der Bahnhofstraße und der Oberen Bahnhofstraße werde gebaut, erste Anschlüsse sollen hier im September geschaltet werden. Auf Pöringer Seite seien seit vergangener Woche auch Tiefbautrupps in der Pöringer Parkstraße und der Eglhartinger Straße im Einsatz; in der Pöringer Hubertusstraße und den angrenzenden Stichstraßen hätten die Tiefbau- und Anschlussarbeiten begonnen.

In der Hubertusstraße wohnt auch Alexander Willems. Während seine Nachbarn zur Zeit angeschlossen werden oder schon über die Glasfaserkabeln surfen, wundert er sich, wieso ein Glasfaserkabel bereits seit einem Monat aus seiner Kellerwand hängt, der Anschluss nach DG-Informationen aber erst im zweiten Quartal 2019 gelegt werden soll. "Da schüttel ich doch meinen Kopf", sagt er. Ähnliche Kritik kommt aus der Rotwandstraße in Pöring: "Seit Juli hängt bei uns das Kabel raus und wir haben null Informationen, wie es weitergehen soll", so Christian Baretti.

Wie es nun weitergehen soll, erklärt ein DG-Sprecher auf Anfrage. Das Alexander Willems gegenüber angegebene Datum sei nicht mehr aktuell gewesen, "das Ziel Ende Februar 2019 steht", sagt Dennis Slobodian. Die Anschlüsse der Betroffenen würden vorverlegt, "früher oder später werden sie einen Anruf vom Generalunternehmer bekommen".

In der Pressemitteilung relativiert die DG auch den verzögerten Zeitplan. Im Vergleich zu öffentlich geförderten Breitbandprojekten, die oftmals Ausbauzeiträume bis 48 Monate und mehr betrügen, "befindet sich das Zornedinger Projekt...durchaus in einem guten Zeitrahmen", schreibt die DG.

Der Pöringer Willems kritisiert den Vergleich mit noch langsameren Unternehmen als "Ablenkungsmanöver": "Erst verspricht die DG das Blaue vom Himmel runter, dann zeigt sie mit dem Finger auf andere Unternehmen - das geht gar nicht", so Willems. Baretti lacht gar, als er den Satz der DG hört. "Das große Problem ist ja, dass vorher andere Sachen versprochen wurden", sagt auch er.

Am Telefon erklärt der DG-Sprecher hingegen: "Man muss die Fakten sehen." Dass ein gesamter Subunternehmer kürzlich ausgetauscht werden musste, sei "ein sehr bedauerlicher Sonderfall". Jeder Zornedinger müsse nachvollziehen können, dass feste Terminpläne plötzlich hinfällig wurden. "Auch wir haben uns das anders erhofft." Er betont: "Wir würden einen Teufel tun und absichtlich unrealistische Termine versprechen, welche uns dann später auf die Füße fallen." Und: "Der Generalunternehmer muss für die Verzögerungen geradestehen."

© SZ vom 03.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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