Zorneding:Neue Sicht auf Judas

Obwohl - oder vielleicht gerade weil - man vom historischen Judas kaum etwas weiß, gilt er gemeinhin als der Urtyp des gottlosen Verräters, der um des Geldes willen seinen besten Freund verrät und zum eigentlichen "Heilandsmörder" wird. Walter Jens hat mit seinem Text "Ich, ein Jud - Verteidigungsrede des Judas Ischariot" eine andere, neue Sicht gewagt. Er lässt Judas als einen zutiefst zerrissenen Menschen zu Wort kommen, der aufrichtig von der Sendung Jesu überzeugt war, aber im Laufe der gemeinsamen Geschichte in seinen Erwartungen und Empfindungen enttäuscht wird. In diesem ebenso dramatischen wie leisen Stück werden die überkommenen Klischees nicht einfach umgekehrt, sondern aufgebrochen - um damit ein neues Nachdenken über die Passionsgeschichte und unser Verhältnis zu ihr anzuregen. Zu hören ist der Text, gelesen von Peter Wurm, am Palmsonntag, 9. April, 19 Uhr, in der Christophoruskirche Zorneding. Der Eintritt ist frei. Spenden für den Verein Pro Christophoruskirche sind willkommen.

© SZ vom 06.04.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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