Zorneding:Nachbarschaft heute

"nebenan.de"-Netzwerk in Zorneding gegründet

Von Leander Sturm, Zorneding

Was tun, wenn man am Sonntag einen Kuchen backen will, aber keine Eier mehr zu Hause hat? Wer gießt die Blumen, wenn man in den Urlaub fährt? Für die Zornedinger gibt es auf solche und ähnliche Fragen nun eine Antwort: Seit Ende Januar gibt es in der Gemeinde eine Nachbarschaftsplattform. Eine "bessere Nachbarschaft" versprechen ihre Organisatoren auf Zetteln, die in der Gemeinde verteilt wurden. Anmelden kann man sich danach auf der angegebenen Website, nebenan.de. Sie gehört zu einem Startup aus Berlin, die Registrierung ist kostenlos, man müsse natürlich seine Adresse und den "echten" Namen angeben, schließlich sollen es auch echte Nachbarn sein, die man am Sonntagnachmittag um ein paar frische Eier bittet. Die Daten verwendet das Unternehmen nach eigenen Aussagen nur, um überprüfen zu können, ob es sich nicht um Scheinadressen handelt, es soll ja ein funktionierendes nachbarschaftliches Netz entstehen.

Auf die Idee, eine solche Plattform für sein Viertel zu erstellen kam Gründer Christian Vollmann, nachdem er umgezogen war und seine neuen Nachbarn kennen lernen wollte. "Die Motivation dafür sei "der heutzutage häufig stiefmütterliche Umgang mit der eigenen Nachbarschaft", schreibt er auf seiner Internetseite. Deshalb gründete er zusammen mit fünf anderen Unternehmern, die Plattform, die seit Dezember 2015 in ganz Deutschland online ist. Mittlerweile gibt es, allein in Bayern, über 300 Nachbarschaften mit 12 600 Mitgliedern. Die größte darunter im Landkreis Ebersberg ist die in Zorneding, über 100 Personen haben sich seit Januar angemeldet. Zwei weitere gibt es in Poing.

© SZ vom 10.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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