Zorneding:Lesung aus Lena Christs Erinnerungen

Nach der bayerischen Schriftstellerin Lena Christ, 1881 in Glonn geboren, sind auch eine Straße und ein Hort in Zorneding benannt. Aus ihrem ergreifenden Werk "Erinnerungen einer Überflüssigen" liest die Starnberger Künstlerin Erika Schalper am Samstag, 4. Februar, im Café-Bistro Herzog in Zorneding. Lena, unehelich geboren, verlebte eine unbeschwerte Kindheit bei den Großeltern in Glonn, im Alter von acht Jahren holte ihre Mutter sie nach München. Dort musste sie in deren Gasthaus mithelfen, wurde geschlagen und ausgebeutet. Als 19-Jährige heiratete sie und bekam sechs Kinder, dann trennte sie sich von dem alkoholabhängigen Ehepartner. Ihr zweiter Mann, der Schriftsteller Peter Jerusalem, ermunterte sie zu einer Autobiografie - den "Erinnerungen einer Überflüssigen". Nach der Hochzeit mit Jerusalem schrieb sie verschiedene Werke, darunter die "Rumplhanni" und "Madame Bäuerin". Ende des Ersten Weltkriegs erkrankte sie an Tuberkulose und trennte sich von Ehemann Nummer zwei. Um zu Geld zu kommen, versuchte sie selbst gefälschte Gemälde zu verkaufen. Der Betrug flog auf. Der Verhaftung entging sie durch Suizid am letzten Junitag des Jahres 1920 auf dem Münchner Waldfriedhof mittels einer Dosis Zyankali, die ihr der Ex-Ehemann gab. Schalper wird begleitet von Erik Berthold mit Akustikgitarre. Beginn ist um 20, Einlass um 19 Uhr.

© SZ vom 01.02.2017 / bae - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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