Zorneding:Jetzt geht's ans Ersparte

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Weil Grundstücksverkäufe ausbleiben, muss die Gemeinde in diesem Jahr wohl einen Großteil ihrer finanziellen Rücklagen aufbrauchen

Von Anselm Schindler, Zorneding

Als "knappe Sache" bezeichnet Gabriele Laschka, Leiterin der Zornedinger Kämmerei, den Haushaltsplan der Gemeinde für das Jahr 2017. Am Dienstagabend hat der Hauptverwaltungsausschuss über den Plan beraten, der dann Ende des Monats dem Gemeinderat vorgelegt werden soll. Etwa sechs Millionen Euro Rücklagen hat die Gemeinde in den vergangenen Jahren angesammelt, ein Großteil von diesen Rücklagen, 4,8 Millionen Euro, wird die Gemeindeverwaltung in diesem Jahr aber wohl ausgeben - um weiterhin schuldenfrei zu bleiben.

Man rechne in diesem Jahr nicht mit Grundstücksverkäufen, erklärt Gemeindemitarbeiterin Laschka, warum 2017 eine große Lücke zwischen Einnahmen und Ausgaben der Verwaltung klafft. In den vergangenen Jahren hatte die Gemeinde immer wieder mit Verkäufen von Grund und Boden die Gemeindekasse aufgefüllt.

Große Investitionen stehen in Zorneding auch in diesem Jahr nicht an und so wird wohl auch 2017 das meiste Geld aus der Haushaltskasse der Gemeinde in die Kreisumlage, in Zuschüsse für Kindertagesstätten und in die Bezahlung des Personals fließen. Die Gesamtausgaben belaufen sich - geht alles nach Plan - auf etwa 22,9 Millionen Euro. Damit schrumpft das Gesamtvolumen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Fünftel.

Mit 4,7 Millionen Euro stellt die Kreisumlage den größten Haushaltsposten in der Gemeindekasse dar. Die Kreisumlage dient der Finanzierung des Landkreises und muss von allen Kommunen geleistet werden. Die Umlage ist für die Landkreise in der Regel die größte Einnahmequelle.

3,6 Millionen Euro wird die Gemeindeverwaltung laut dem neuen Haushaltsplan für die Bezuschussung von kommunalen Einrichtungen und Kindergärten ausgeben. Wie auch in den beiden vergangenen Jahren kommt das AWO-Kinderhaus die Gemeinde am teuersten zu stehen: 850 000 Euro sind es in diesem Jahr. Gefolgt wird die Einrichtung vom Naturkindergarten St. Georg und anderen Kindergärten. Die Angebote der Volkshochschule werden die Gemeinde in diesem Jahr insgesamt voraussichtlich 210 000 Euro kosten, das wären etwa 30 000 Euro mehr als im Vorjahreszeitraum.

Die Personalkosten stellen im Haushaltsplan mit 3,1 Millionen Euro den drittgrößten Posten. Neben Löhnen und Gehältern für Gemeindemitarbeiter spielen hier auch Zahlungen an den Versorgungsverband für Beamte und Entschädigungen für ehrenamtliche Arbeit eine Rolle. Hierunter fallen beispielsweise Gelder, die Verdienstausfälle begleichen sollen. Auch die Personalkosten werden im Vergleich zum Haushaltsplan des vergangenen Jahres wohl steigen, was an geplanten Neuanstellungen von Gemeindemitarbeitern und Gehaltssteigerungen liegt.

Der größte Teil, der in die Gemeindeklasse fließt, stammt auch in diesem Jahr wieder aus der Einkommenssteuer. Beliefen sich diese nach bisherigen Schätzungen im vergangenen Jahr auf 7,7 Millionen Euro, so sind es in diesem Jahr bereits 8,1 Millionen. Das hat nicht zuletzt auch mit dem regen Zuzug in die Gemeinde zu tun. Auch die Gewerbesteuereinnahmen sind nach wie vor hoch, mit 2,1 Millionen Euro rechnet die Gemeinde für 2017. Auch hier steigen die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr. Bei der Finanzierung der gemeindlichen Kindertagesstätten, wird Zorneding vom Bund in diesem Jahr mit rund 1,4 Millionen Euro unterstützt.

© SZ vom 16.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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