Zorneding:Im Namen der Behinderten

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Zornedinger Seniorenbeirat bekommt neue Aufgabe

In Zorneding wird es keinen kommunalen Behindertenbeauftragten geben, wie ihn der Seniorenbeirat beantragt hat. Der Gemeinderat beschloss in seiner jüngsten Sitzung, die Aufgabe in die Zuständigkeit des Seniorenbeirats zu legen. Hauptgrund für diese Entscheidung war, dass das Gremium keinen Kandidaten nennen konnte, der diese Aufgabe ehrenamtlich übernehmen könnte.

Im Antrag des Seniorenbeirats heißt es, man könne "nicht davon ausgehen, dass unsere Gemeindegremien stets die Belange der behinderten Menschen berücksichtigen können". Als Beispiel wird die Bürgerversammlung im Mairsamer Saal genannt, welcher nur über eine Treppe zu erreichen ist und keine behindertengerechte Toilette hat. Ein Behindertenbeauftragter in der Gemeinde hätte die Aufgabe, auf bauliche Barrieren bei Veranstaltungen aufmerksam zu machen und Möglichkeiten aufzeigen, diese zu beseitigen. Er solle Kontakt zu den betroffenen Personen aufnehmen und ihre Interessen und Bedürfnisse vertreten - sowohl in Zorneding als auch auf Kreisebene. Eine Idee, die Bianka Poschenrieder (SPD) grundsätzlich unterstütze, wie sie sagte. Doch stellte sie die Frage in den Raum, ob solch ein Beauftragter unbedingt notwendig ist. Bislang habe sich der Seniorenbeirat auch für die Belange behinderter Menschen eingesetzt und Kontakt mit der Behindertenbeauftragten des Landkreises gepflegt. Schließlich seien besonders ältere Menschen von Beeinträchtigungen betroffen. "Arbeit gäbe es bei uns im Ort durchaus", sagte Poschenrieder.

Wie viele Menschen mit Behinderung in Zorneding leben, wird aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht erfasst. Bürgermeister Piet Mayr (CSU) sprach von einer "großen Schnittmenge" der Zuständigkeiten eines Behindertenbeauftragten und des Seniorenbeirats. Lediglich Barbara Weiß (Grüne) sagte, sie wolle das Anliegen des Seniorenbeirats nicht ablehnen. "Es leben auch junge behinderte Menschen in Zorneding." Diese solle man nicht an die Gruppe Senioren koppeln. Sie schlug vor, einen Arbeitskreis oder einen Verein zu diesem Zwecke ins Leben zu rufen - bekam für diese Idee aus dem Gremium aber keine Unterstützung.

© SZ vom 10.02.2016 / frie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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