Zorneding:Gemeinde bewirbt sich um Berufsschule

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Ein Grundstück nahe Pöring ist bereits vorhanden, auch der Landrat befürwortet den Standort. Eine endgültige Entscheidung fällt aber voraussichtlich erst im Herbst

Von Barbara Mooser, Zorneding

Die neue Berufsschule, die die Landkreise Ebersberg und München gemeinsam realisieren wollen, wird möglicherweise in Zorneding entstehen. Beworben hat sich die Gemeinde jedenfalls bereits als Schulstandort - und ein ausreichend großes Grundstück ist auch vorhanden. Landrat Robert Niedergesäß (CSU) befürwortet den Vorschlag, wie er in einem Pressegespräch erklärte: Der Standort sei nahe an der S-Bahn und auch nicht weit von der Grenze zum Landkreis München entfernt. Auch sein Münchner Landratskollege Christoph Göbel (CSU) könnte sich mit der Idee laut Niedergesäß anfreunden.

Für Zornedings Bürgermeister Piet Mayr (CSU) ginge ein lang gehegter Wunsch nach einer weiterführenden Schule in der Gemeinde in Erfüllung. Das etwa 32 000 Quadratmeter große Grundstück an der Eglhartinger Straße nahe Pöring hatte die Gemeinde gekauft, um sich damit als möglicher Gymnasialstandort zu bewerben. Damals allerdings erhielt Kirchseeon den Zuschlag. Als vor einigen Jahren Überlegungen für den Bau einer weiteren Realschule im Münchner Osten bekannt wurden, schöpfte man in Zorneding nochmals kurz Hoffnung, schnell wurde aber klar, dass es auf Haar als Standort herauslaufen würde.

Nun hingegen gibt es eine sehr realistische Chance, die Schullandschaft in der Gemeinde zu erweitern. Denn Ende Juli war überraschend bekannt gegeben worden, dass das Kultusministerium doch Bedarf für eine weitere Berufsschule im Münchner Umland sieht - bisher waren entsprechende Vorstöße aus dem Landkreis Ebersberg immer abgeblockt worden. Einen vorerst letzten Versuch hatte der Kreis nach den Landratswahlen 2013 unternommen, damals hatte die SPD die Forderung im Wahlkampf erneut erhoben.

Noch sind viele Fragen zu klären. Das Ministerium wird sich voraussichtlich im Herbst dazu äußern, welche Fachrichtungen geplant sind. Die beiden beteiligten Landkreise müssen sich auf einen Standort einigen. Bereits in einer ersten Pressemitteilung hieß es, dass ein Standort im Landkreis Ebersberg als wahrscheinlich gelte. Im Landratsamt München bestätigt eine Sprecherin, dass sich bisher dort auch noch keine Konkurrenz zu Zorneding ergeben hätte, allerdings sei die Planung auch noch "in den Kinderschuhen". Im eigenen Landkreis wird Zorneding jedenfalls keine Mitbewerber fürchten müssen - zwar möchte auch Poing grundsätzlich die Schullandschaft erweitern, hier gebe es aber wohl eine klare Präferenz für ein Gymnasium.

In Zorneding hat sich der Gemeinderat nach Angaben des Bürgermeisters in einer nichtöffentlichen Sitzung mehrheitlich dafür ausgesprochen, sich als Standort zu bewerben. "Es wäre eine Aufwertung des Standorts Zorneding an sich. Wir haben auch viele Leute, die Lehrberufe haben", sagt Mayr. Darüber hinaus könne man durch die Schule das Handwerk und den Mittelstand unterstützen. Der Standort wäre verkehrsgünstig gelegen und nicht weit von der S-Bahn entfernt, auch die Erschließung würde daher nach Einschätzung Mayrs gut funktionieren.

Neben der Einigung auf einen Standort gibt es zwischen den Verantwortlichen aus beiden Landkreisen noch einige andere Punkte zu besprechen - etwa die nach der Finanzierung. Derzeit laufen parallel außerdem Beratungen wie es mit dem bestehenden Zweckverband für die Vaterstettener Realschule weiter geht. Aus dem dem Landkreis München gibt es bereits Forderungen, diesen aufzulösen, wenn die Realschule in Haar gebaut wird und somit weniger Schüler aus dem Landkreis München nach Vaterstetten pendeln werden. Denkbar wäre aber laut Niedergesäß auch, die Zuständigkeit des Zweckverbands zu erweitern, so dass auch die neue Realschule in Haar und die neue Berufsschule integriert werden könnten. Darüber könne man aber noch in Ruhe beraten, so der Landrat, es gebe derzeit noch keinerlei Zeitnot.

© SZ vom 10.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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