Zorneding:Auf eigene Rechnung

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Zorneding will Kreisverkehr beim Gewerbegebiet selber bauen

Von Carolin Fries, Zorneding

Die Gemeinde Zorneding erwägt, einen Kreisverkehr an der Staatsstraße 2081 und der Kreuzung der Baldhamer Straße am Pöringer Gewerbegebiet selbst zu bauen und zu bezahlen. Nachdem sich das Straßenbauamt Rosenheim als zuständige Behörde zunächst geweigert hatte, einen Kreisverkehr zu genehmigen, hat es nun keine Einwände mehr - vorausgesetzt, die Gemeinde plant und finanziert die Maßnahme selbst. Der Gemeinderat hat deshalb einstimmig entschieden, eine Planung zu beauftragen und die Kosten zu ermitteln.

Im Jahr 2010 war an dieser Stelle eine Radfahrerin tödlich verunglückt. Daraufhin hatte die Agenda-Arbeitsgruppe Verkehr einen Vorschlag für eine Querungshilfe vom Gewerbegebiet über die Staatsstraße zur Firma Ammer ausgearbeitet, den der Gemeinderat 2012 mehrheitlich beschlossen hat. Dann aber kam die Idee eines Kreisverkehrs auf und man stoppte die Umsetzung der Querungshilfe - in der Hoffnung auf eine große Lösung. Es folgten Jahre mit Verkehrszählungen und Schriftverkehr und schließlich mit der Erkenntnis, dass das Straßenbauamt keinen Kreisverkehr zulassen wird. Nun hat sich die Lage offenbar geändert. "Wir sehen zwar keine dringende Notwendigkeit", heißt es in einem Schreiben der Straßenbaubehörde an das Zornedinger Bauamt. Man werde sich aber "nicht verschließen", wenn Zorneding den Bau einer Kreisverkehrsanlage in eigener Planung und auf eigene Kosten durchführen will. Bürgermeister Piet Mayr (CSU) plädierte darum für den Bau. "Die Verkehrszahlen steigen, eine Entschärfung ist notwendig." Zudem habe man im Rahmen eines städtebaulichen Vertrags Gelder für einen Kreisverkehr veranschlagt, welches man nun abrufen könne.

Barbara Weiß (Grüne) indes plädierte dafür, den Gemeinderatsbeschluss von einst zu reaktivieren und eine Querungshilfe zu bauen. "Die Gefahr für Fußgänger und Radfahrer bleibt auch mit einem Kreisverkehr", sagte sie, Davon profitierten vor allem die Autofahrer. Der Kreisverkehr sei teuer und "wird nicht für notwendig erachtet, das haben wir jetzt schwarz auf weiß", sagte sie. Auch Werner Hintze (SPD) sagte, man müsse auf die Schwächsten Rücksicht nehmen, ein Kreisverkehr sei keine Lösung für Fußgänger. Bürgermeister Mayr kündigte an, man werde versuchen, den Vorschlag der Agenda-Arbeitsgruppe in die Planungen mitaufzunehmen. Auch Johannes Schott (CSU) sprach sich für den Bau eines Kreisverkehrs aus. "Die Alternative wäre eine Ampel und die will kein Mensch."

© SZ vom 03.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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