Zeugen und Hinweise gesucht:Betrüger wollen Zahngold klauen

Vorfall in Aßlinger Praxis führt zu Großeinsatz der Polizei

Eigentlich sollten mit dem alten Zahngold Projekte für bedürftige Kinder finanziert werden, im Fall einer Aßlinger Zahnarztpraxis wäre die Spende an den gemeinnützigen Verein SOS-Kinderdorf aber um ein Haar in den Händen von Gaunern gelandet. Es war am Dienstag gegen 17 Uhr, als die Polizeiinspektion Ebersberg einen Anruf einer Mitarbeiterin der Praxis erhalten hatte. Die Geschichte, die die Beamten zu hören bekamen führte wenig später zu einem Großeinsatz in der Gemeinde im Landkreissüden.

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Zahngold wird von vielen Praxen für einen guten Zweck gespendet, das wollten sich in Aßling nun offenbar Betrüger zunutze machen.

(Foto: Veronica Laber)

Die Mitarbeiterin gab an, dass eine angebliche Angestellte des SOS-Kinderdorfes soeben telefonisch angekündigt hatte, noch am selben Tag einen Fahrer in der Praxis vorbeizuschicken, der das gesammelte Zahngold abholen werde. Die Anruferin teilte der Zahnarzthelferin den Polizeiangaben zufolge eine Buchstaben- und Zahlenfolge mit, die sie als Fahrernummer bezeichnete. Diese Nummer müsse der Fahrer bei Abholung angeben, ansonsten sei er nicht berechtigt, das Zahngold entgegenzunehmen. Das allerdings machte die Frau stutzig, denn diese Vorgehensweise entspricht nicht dem üblichen Prozedere bei der Übergabe von Zahngold. Sie informierte die Polizei.

Der mutmaßliche Betrüger entkam knapp

Noch während des Telefonates mit den Beamten erschien der Fahrer zur Abholung der vermeintlichen Spende in der Praxis. Sofort wurden mehrere Streifenfahrzeuge nach Aßling beordert. Als die Zahnarzthelferin den Abholer des Zahngoldes bat, kurz zu warten, verließ dieser zügig die Praxis. Ein weiterer Mitarbeiter der Praxis ging dem Mann nach, konnte aber nur noch erkennen, wie dieser mit einem grauen Auto, ähnlich einem Renault Kangoo, Kennzeichen mit den Anfangsbuchstaben GZ oder GE - Günzburg oder Gelsenkirchen -, eilig auf die Glonner Straße einbog und in östlicher Richtung davonfuhr.

Der Mann konnte gegenüber den Beamten den Fahrer wie folgt beschreiben: etwa 25 Jahre alt, südländischer Typ, dunkle, lockige Haare, bekleidet mit kurzer, roter Hose. Eine umgehend eingeleitete überörtliche Fahndung blieb bislang erfolglos. Sollte sich bei weiteren Praxen der Verdacht eines solchen Betrugsfalls ergeben, bittet die Polizei darum, sich umgehend bei ihr zu melden. Vermeintlichen Abholern solle keinesfalls etwas aushändigt werden. Zudem raten die Beamten - wenn gefahrlos möglich - von diesen Personen und den benutzten Fahrzeugen, insbesondere von den Kennzeichen, Fotos zu machen.

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