Werbeoffensive:Unter neuen Bannern

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Vaterstetten will besser auf Bürgerversammlungen hinweisen

Dass sich bei Bürgerversammlungen immer nur ein eher kleiner Anteil der Bürgerschaft versammelt, wissen die wenigsten - die meisten bleiben ja daheim. Rekordverdächtig leer war es allerdings heuer bei der Bürgerversammlung Anfang Mai in Vaterstetten. Teilweise waren mehr Gemeinderäte und Mitarbeiter der Verwaltung anwesend als Bürger - von denen wiederum einige frühere Gemeinderäte waren. Vom kommenden Jahr an soll darum mehr für die Bürgerversammlungen geworben werden, dies hat der Gemeinderat beschlossen.

Beantragt hatten die Werbeoffensive die Grünen, auch vor dem Hintergrund der schlecht besuchten Veranstaltung in Vaterstetten. Diese sei aber lediglich der "Tiefpunkt" einer Entwicklung, die sich bereits seit Jahren beobachten lasse, so Grünen-Fraktionssprecher Axel Weingärtner in seinem Antrag. In der Gemeinde gibt es jährlich zwei Bürgerversammlungen, eine findet im jährlichen Wechsel in Baldham und Vaterstetten, die andere in Parsdorf statt. Während aber letztere stets gut besucht sei, habe das Interesse an den Versammlungen in Baldham und Vaterstetten deutlich nachgelassen.

"Die Gründe dafür mögen vielfältig sein", so der Grünen-Antrag weiter, "sicher ist aber die mangelnde Information durch die Gemeinde zur Bürgerversammlung ein wichtiger Punkt." Darum solle künftig "rechtzeitig und umfassend über das Stattfinden einer Bürgerversammlung" informiert werden. Die Grünen schlugen vor, neben einer Weiterleitung des Termins mindestens zwei Wochen davor an die Presse, diesen auch groß im Gemeindeblatt - am besten auf dem Titel - bekannt zu geben. Darüberhinaus sollen im Gemeindegebiet 50 Plakate aufgestellt werden, die zur Bürgerversammlung einladen. Im Gemeinderat warb Stefan Ruoff um Zustimmung für den Antrag seiner Fraktion: "Ich hoffe, der Gemeinderat ist auch der Meinung, dass mehr Bürger zur Bürgerversammlung kommen sollten."

Wobei, so Bürgermeister Georg Reitsberger (FW), auch das Fernbleiben der Bürger ein gutes Zeichen sein könne: "Mir ist gesagt worden, das ist ein Zeichen dafür, dass die Bürger sehr zufrieden sind". Dennoch unterstütze die Verwaltung den Antrag - mit einer kleinen Einschränkung, wie Reitsbergers Büroleiter Georg Kast erläuterte. Statt der 50 Plakate würde man lieber zwei große Banner an zentralen Stellen in der Gemeinde aufstellen, wie man es bereits fürs Volksfest tut. Dies sei im Gegensatz zum Aufstellen der Plakate mit weniger Aufwand und Kosten verbunden - auch das Entfernen der Werbung nach der Veranstaltung sei so einfacher.

Dieser Vorschlag fand fraktionsübergreifend Zustimmung, ohne Gegenstimmen wurde der Antrag angenommen. Ob die Werbung etwas bringt, wird sich in gut zehn Monaten zeigen, die nächste Bürgerversammlung in Vaterstetten findet voraussichtlich Ende April 2018 statt.

© SZ vom 17.07.2017 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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