Wasserburg:Willkommen und Abwehr

Migrationsforscher Klaus Jürgen Bade kommt nach Wasserburg

"Es genügt nicht, denen, die es auf oft qualvollen Wegen bis ins Land ihrer Träume geschafft haben, hier einfach die kollektive Scheinidentität "Flüchtlinge" überzustülpen und zu glauben, der Rest werde sich schon ergeben. Es gilt, hinter dem Etikett "Flüchtling" den Menschen zu sehen, der sein mentales Gepäck mitbringt. . . ", lautet ein Zitat von Klaus Jürgen Bade, emeritierter Professor für Neueste Geschichte im Fachbereich Kultur- und Geowissenschaften an der Universität Osnabrück, Politikberater und Migrationsexperte. Bade war bis 2012 der Vorsitzende des 2008 gegründeten Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR). Zur Auftaktveranstaltung des Heimatvereins für Wasserburg am Inn und Umgebung wird Bade am Montag, 23. Januar, von 19.30 Uhr an im großen Rathaussaal der Stadt über das Thema "Abwehrhaltungen und Willkommenskultur in der 'Flüchtlingskrise'" sprechen. Im Herbst 2015 konkurrierten in Deutschland Willkommenskultur und Krisenangst. Brennende Hilfsbereitschaft traf auf brennende Flüchtlingsheime. In dem Vortrag wird unter anderem die Frage gestellt: "Was waren und sind die Hintergründe der sogenannten Flüchtlingskrise? Woher kommen die Abwehrhaltungen in weiten Teilen der Bevölkerung? In einem Interview erklärte Bade: "Wir müssen lernen, dass wir keine Flüchtlingskrise haben, sondern dass wir eine Weltkrise haben, die Flüchtlinge ausstößt. Und die dann an unsere Türen klopfen." Eintritt und Platzwahl sind frei, es ist keine Anmeldung erforderlich.

© SZ vom 14.01.2017 / bae - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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