Vortrag:Kugel im Kreuz

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Die wahre Geschichte des Wildschütz' Jennerwein

Wie war es wirklich? War es tatsächlich sein früherer Freund Josef Pföderl, der den berühmten Wilderer Girgl Jennerwein erschossen hat? "Es war ein Schütz in seinen besten Jahren, er wurde weggeputzt von dieser Erd. Man fand ihn erst am neunten Tage bei Tegernsee am Peißenberg." Das Lied, das dem Wildschützen nach seinem Tod gewidmet wurde, ist bekannt. Über 140 Jahre ist es her: Am 6. November 1877 löschte der Jäger Josef Pföderl Jennerweins Leben aus. Dem Kriminalfall sind Schorsch Kirner und Hias Krinner nachgegangen und präsentieren ihre Erkenntnisse zum Semesterauftakt der Vhs Vaterstetten am Mittwoch, 28. Februar.

Schorsch Kirner (Foto) und Hias Krinner sind der Geschichte um den Wildschütz Jennerwein und seinen Mörder Josef Pföderl nachgegangen. (Foto: oh)

Während Jennerwein, der nicht nur eine große Leidenschaft für das Wildern, sondern auch für junge Mädchen hatte, zum Helden verklärt wurde, blieb sein Mörder öffentlich weitgehend im Dunkeln. Nach vielen Jahrzehnten Kult um den charismatischen Jennerwein dürfte ein Blick auf den Mann, der ihn zur Strecke gebracht hat, auch interessant sein. Hias Krinner und der Vaterstettener Weltenbummler Schorsch Kirner haben Ihre Recherche-Ergebnisse zusammen getragen.

Auch Georg Jennerwein, der wohl bekannteste bayerische Wilderer, soll ein guter Zitherspieler, Gstanzlsänger und Schuhplattler gewesen sein. (Foto: privat/oh)

Schorsch Kirner ist wie Jennerwein im Holzkirchner Ortsteil Haid geboren und befasst sich bereits seit einigen Jahrzehnten mit dem Mord am Schwarzholzeck und den Geschehnissen, die zur Eskalation führten. Seine Aufzeichnungen beruhen auf dem Einblick in Gerichtsakten sowie Überlieferungen seiner Großeltern und Interviews mit anderen Zeitzeugen.

Rein auf dokumentarischen Fakten aufgebaut ist dagegen Hias Krinners Bild des verurteilten Täters. Auf der Suche nach dessen Herkunft hat er jahrelang Spuren verfolgt, bis er schließlich Erfolg hatte. So kann er nun verlässliche Aussagen zu Pföderls Geburtsort, Kindheit, schulischer und militärischer Laufbahn sowie der Einschätzung seines Charakters machen.

Es geht also um ein Stück bayerischer Geschichte und einen der berühmtesten heimischen Kriminalfälle. Umrahmt werden die Berichte und Erzählungen der beiden Protagonisten von Musikern der Musikschule Vaterstetten. Eine Anmeldung und www.vhs-vaterstetten.de ist erforderlich. Beginn ist um 19.30 Uhr im OHA (Offenes Haus d. AWO), Hans-Luft-Weg 2.

© SZ vom 03.02.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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