Vorfall in Grafing:Staatsschutz ermittelt

Antisemitisches Plakat an einem Laden in Grafing

Für die Grafingerin, die die Entdeckung machte, war es ein Schock. "Ich war wirklich fassungslos", erzählt sie am Tag drauf. Am Sonntagmorgen war ihr außen am Schaufenster einer Grafinger Metzgerei in der Griessstraße ein Schild mit einer antisemitischen Aufschrift aufgefallen. Die Polizei untersucht das laminierte Plakat jetzt auf Fingerabdrücke und DNA-Spuren. Der Staatsschutz der Kripo hat die Ermittlungen wegen Volksverhetzung aufgenommen. Bisher gebe es keine Hinweise auf den oder die Täter, so das Polizeipräsidium Oberbayern Nord in einer Pressemitteilung.

Laut Ulrich Milius, Chef der Ebersberger Polizeiinspektion, ist ein derartiger Fall in seinem Zuständigkeitsbereich bisher noch nie vorgekommen. Auch Manfred Winter, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizei in Poing, kann sich an einen ähnlichen Fall nicht erinnern. Insgesamt, sagen beide, würden der Polizei derzeit sehr wenige rechtsextreme Straftaten aus dem Landkreis gemeldet. Als "Katastrophe" bezeichnet der Inhaber des betroffenen Ladenlokals den Vorfall. Er könne sich gar nicht vorstellen, wie jemand auf solche Ideen kommen könne, "und dann ausgerechnet bei uns".

Hinweise von Zeugen nimmt das Kommissariat Polizeilicher Staatsschutz der Kriminalpolizei Erding unter Telefon (08122) 968-0 entgegen.

© SZ vom 27.10.2020 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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