Viele Pläne:Auf ein gutes Miteinander

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Geldsegen für Kirchengemeinde: Klaus Kopp (v.l.), Karl Heinz Ernst, Georg Schön und Helmut Weber. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Evangelische Kirche und Stadt starten gemeinsam ins neue Jahr

Von Andreas Junkmann, Ebersberg

Eigentlich war seine Rede bereits zu Ende, da wollte Walter Brilmayer doch noch etwas loswerden. Es ist seit Jahren gute Tradition, dass der Ebersberger Bürgermeister (CSU) beim Neujahrsempfang des Fördervereins der Evangelischen Kirchengemeinde spricht und das zurückliegende Jahr aus Sicht der Stadt Revue passieren lässt. Diesmal lag dem Rathauschef aber noch weiteres Thema auf dem Herzen: die fortschreitende Verrohung der Sprache, die Brilmayer laut eigener Aussage im vergangenen Jahr besonders negativ aufgefallen ist. "Es ist fürchterlich, was da im Internet alles unterwegs ist." Besonders wenn man bedenke, dass Sprache auch ein Ausdruck für vieles andere sei. "Wenn die Sprache verroht, dann verroht auch das Denken", so Brilmayer, der sich deswegen für 2019 ein Umdenken wünscht. "Wir brauchen wieder mehr Bildung auf einer Wertegrundlage." Und das sei eine große Aufgabe für die Politik, aber auch für die Kirchen. Die Botschaft war bei den etwa 80 Zuhörern im Saal des Gemeindehauses angekommen, die Brilmayers Worte mit zustimmenden Applaus quittierten.

Dass die Kirche eine große Verantwortung in allen Lebensbereichen hat, machte zuvor auch schon Fördervereinsvorsitzender Helmut Weber deutlich. Nach einem kurzen Rückblick auf das abgelaufene Jahr, in dem die Heilig-Geist-Kirche ihr 60-jähriges Bestehen gefeiert hat, wandte er sich den anstehenden Aufgaben zu. So sollen in diesem Jahr die Räume der Tafel im Untergeschoss der Kirche grundlegend saniert werden. "Ein ganz wichtiges Vorhaben", wie Weber sagt, denn für die Leute sei hier inzwischen ein echter Treffpunkt entstanden, um sich zusammenzusetzen und zu plaudern. Zudem will der Förderverein die Sanierung des Vordachs der Heilig-Geist-Kirche in Angriff nehmen. Wie Weber bereits ankündigte, ein nicht ganz günstiges Projekt, denn das Dach steht genau wie das Gebäude selbst unter Denkmalschutz. Etwa 15 000 Euro soll das Ganze kosten. "Ich kann Ihnen dieses Vorhaben für Spenden nur wärmstens empfehlen", so Weber zu den anwesenden Kirchenmitgliedern.

Von einem "durchschnittlichen Jahr für die Stadt Ebersberg" konnte anschließend Bürgermeister Brilmayer in seiner eigentlichen Ansprache berichten. Man stehe zum Abschluss etwas besser da als geplant, neue Rekorde - so wie in den vergangenen Jahren - gebe es diesmal aber nicht zu verkünden. In 2019 soll laut Brilmayer pünktlich zum Schulstart die Turnhalle fertig werden, das frühere Oberndorfer Gemeindehaus soll in ein Bürgerhaus umgestaltet und das Ebersberger Hallenbad saniert werden. Zwar sei der Stadthaushalt noch nicht fertig geplant, "aber ich hoffe, dass wir das alles hinbekommen".

Über eine größere Finanzspritze zum Jahresstart durfte sich zumindest schon mal der Förderverein der Evangelischen Kirchengemeinde freuen. Von der Initiative "Bürger vermögen viel" überreichte Klaus Kopp einen Scheck über 1753 Euro. Diese Summe kam durch die Ebersberger Bürgerkarte zustande, die Kunden beim Einkauf in lokalen Geschäften vorzeigen und damit eines von vielen Projekten unterstützen können. Je 1,8 Prozent der Einkaufssumme werden dabei gespendet, wie Kopp erklärte. Zusammen mit den gut 4000 Euro, die die Fördervereinsmitglieder im zurückliegenden Jahr gesammelt haben, ist der Kirchenverein auch für 2019 gut aufgestellt.

© SZ vom 14.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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