Verwirrung am Bahnsteig:Thomas Huber fordert Verbesserungen

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Schreiben an Verkehrsminister wegen Chaos bei Zügen in Grafing-Bahnhof

Viele Betroffene sind leidgeprüft: Man steht am Bahnsteig und wartet vergebens auf die S-Bahn oder den Zug. Verspätungen im Bahnverkehr kommen häufig vor, leider aber auch die fehlende oder sogar eine in die Irre führende Fahrgastinformation. "Da ich regelmäßig mit der Bahn nach München fahre habe ich es schon oft erlebt, dass ein Zug nicht kommt oder die Informationen aus dem Lautsprecher und auf der Anzeigetafel nicht stimmen. Die Aussagen anderer Fahrgäste, die sich an mich gewendet haben, haben dies mehrfach bestätigt", so der Ebersberger Landtagsabgeordnete Thomas Huber (CSU) in einer Pressemitteilung. Bereits im Dezember habe er sich mit einem Schreiben an Bayerns Verkehrsminister Hans Reichhart (CSU) gewandt, um auf die mangelnde Transparenz und das Wirrwarr um Zuständigkeiten hinzuweisen und Verbesserungen anzustoßen. "Besonders in Grafing-Bahnhof ist die Verwirrung oft komplett, da am Bahnhof mit S-Bahn, Filzen-Express und Meridian Züge von unterschiedlichen Betreibern halten", so Huber.

In seinem Antwortschreiben bestätigt der Verkehrsminister die von Thomas Huber geschilderten Zustände. Der Minister erklärt, dass für Planung und Bestellung des Schienenpersonennahverkehrs die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), ein Unternehmen des Freistaats, zuständig ist. Mit dem Bahnhofsbetreiber DB Station&Service AG bestehe aber kein direktes Vertragsverhältnis, und daher könne auf die Qualität der Fahrgastinformationen seitens der BEG nur mittelbar Einfluss genommen werden. Hier wirke das Ministerium aber entsprechend auf die jeweiligen Bahnbetreiber ein, damit eine zuverlässige Datenlieferung über Verspätungen und Ausfälle an die DB Station&Service AG erreicht wird. Wie die BEG am Dienstag mitteilte, beorderte sie die Bahnbetreiber bereits zu einem Krisentreffen herbei, um die aktuelle Situation zu besprechen.

Wie Thomas Huber vom Minister ebenfalls erfuhr, ist derzeit ein neues System zur Fahrgastinformation in Thüringen im Testbetrieb und soll noch 2019 nach Ostbayern ausgeweitet werden. Bislang werden die Informationssysteme noch aus unterschiedlichen Quellen gespeist und viele Schritte erfolgen manuell, wie etwa hinsichtlich der Durchsagen an den Lautsprecheranlagen. Künftig sollen alle Informationen aus dem zentralen Datenpool der Deutschen Bahn kommen, der sogenannten Reisendeninformationsplattform. Letztere tauscht sich mit den landesweiten Informationssystemen der BEG aus.

Die flächendeckende Einführung des neuen Systems soll bis Ende 2022 in ganz Deutschland erfolgen. "Ich hoffe sehr, dass durch die Systemumstellung auch Verbesserungen der Fahrgastinformation an den Stationen bei uns im Landkreis Ebersberg erreicht werden", so Huber.

© SZ vom 07.02.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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