Verkehr in Vaterstetten:Hin und Her missfällt

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Vaterstettener Arbeitskreis kritisiert Verkehrskonzept am Gymnasium

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Die geplante Aufhebung der Einbahnstraße vor dem Gymnasium stößt auf Kritik beim Arbeitskreis Mobilitätswende. Den entsprechenden Gemeinderatsbeschluss kritisiert man seitens des AK als "Schnellschuss", der noch dazu den Wünschen der Betroffenen zuwiderlaufe. Ebenso ignoriert werde das Ergebnis eines Arbeitskreises, der von der Gemeinde eingerichtet wurde, um ein neues Verkehrskonzept in der Johann-Strauß-Straße zu erstellen.

Dass ein solches nötig ist, hat das Landratsamt der Gemeinde schon vor geraumer Zeit mitgeteilt. Die 2009 eingeführte Einbahnstraßenregelung war damals nur als Provisorium genehmigt, die Behörde in Ebersberg mahnte darum regelmäßig eine neue Verkehrsregelung an. Auch wegen einer Änderung bei den Buslinien muss die Einbahnstraße aufgehoben werden. Im Gemeinderat gab es dazu eine längere und kontroverse Debatte, SPD und Grüne forderten, die Straße für die Busse in beide Richtungen freizugeben, aber für alle anderen motorisierten Verkehrsteilnehmer zu sperren. Dabei berief man sich ebenfalls auf das Ergebnis des "Arbeitskreises Baldham Nord", auf den sich nun auch der AK Mobilitätswende bezieht. Mit den Stimmen der CSU, FDP und Freien Wählern wurde letztlich beschlossen, die Einbahnstraße komplett aufzuheben und die Durchfahrt für alle zu gestatten. Allerdings mit der Ausnahme, dass dort zwischen 7.30 und 9 Uhr nur die Busse fahren dürfen.

Ob dies aber möglich ist, muss das Landratsamt entscheiden, beim AK hegt man die Befürchtung, "dass selbst die als Kompromiss vorgeschlagene zeitliche Sperrung abgelehnt wird. Dann entsteht durch uneingeschränkten Zweirichtungsverkehr viel Durchgangsverkehr und damit Schülergefährdung". Dies widerspreche dem Ergebnis des Arbeitskreises, nämlich: "Es ist für den Bereich vor dem Gymnasium eine bestmögliche Verkehrsberuhigung anzustreben. Dies haben in den Sitzungen auch Vertreter der Schülerschaft und der Direktor des Gymnasiums bekräftigt."

Der AK Mobilitätswende hält an diesem Votum fest. Die hohen Kosten des Umbaus zum verkehrsberuhigten Bereich - die Rede war von 1,4 Millionen Euro - ließen sich durchaus auf mehrere Jahre verteilen, in einem ersten Schritt solle lediglich die Einbahnregel für die Busse aufgehoben werden. Außerdem fordert der AK die "Einrichtung eines ,Runden Tisch Verkehr' unter Beteiligung von Politik, Verwaltung, engagierten Bürgern und auch externen Fachleuten". Diese sollen dann "Beschlüsse des Gemeinderats mit bestmöglicher Expertise vorbereiten und so wohldurchdachte und umsetzbare Lösungen für unsere Verkehrsprobleme finden".

© SZ vom 19.08.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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