Vaterstetten:Zauberer des Alltags

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Wenn er zaubern könnte, gäbe es längst einen Bürgersaal. Launig zeigt sich Vaterstettens Bürgermeister Georg Reitsberger beim Neujahrsempfang. (Foto: Christian Endt)

Beim Vaterstettener Neujahrsempfang geht es um die Magie des Miteinanders

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Dass jedem neuen Anfang ein Zauber innewohne, ist - gerade in den ersten Tagen eines neuen Jahres - eine viel zitierte Weisheit. In der Großgemeinde hat man diese wörtlich genommen und den Neujahrsempfang unter das Motto: "Vaterstetten verzaubert" gestellt. Und das war nicht zu viel versprochen: Den gut 300 Gästen im GSD-Festsaal wurde nicht nur eine Zaubershow von Magier Siebensinn, alias Felix Schweiger, geboten, auch die Musik folgte dem Motto des Abends mit Stücken von "It's a Kind of Magic", bis zu Instrumentals aus dem Zauberer von Oz und Mary Poppins. Doch die wahre Magie, das machte Bürgermeister Georg Reitsberger in seiner Rede deutlich, kommt ohnehin nicht von den Taschenspielern und Illusionisten, sondern von den engagierten Bürger der Gemeinde.

"Ihr seid die großen Zauberer, wenn es darum geht, unsere Gemeinde lebens- und liebenswert zu machen. Euer Fleiß verzaubert unsere Gemeinde und gibt ein Gefühl von Geborgenheit." Dafür gab es auch ein Dankeschön in Form der jedes Jahr verliehenen Vaterstettener Wappenlöwen aus Porzellan. Stellvertretend für die insgesamt 334 Ehrenamtlichen, die sich im Helferkreis Asyl engagieren, wurden dessen Vorsitzende Renate Grunow-Cerwinski und Josef Stettner ausgezeichnet - und, da sowohl Vaterstettener als auch Grasbrunner Bürger mithelfen, gab es Amtshilfe für Reitsberger durch seinen Kollegen aus der Nachbargemeinde, Grasbrunns Bürgermeister Klaus Korneder.

Als weitere Zauberer des Alltags ehrte Reitsberger die Feuerwehren, die "bei Wind und Wetter, Tag und Nacht, zur Stelle sind und dort Hilfe leisten, wo sie gebraucht werden. Für besonders langjähriges Engagement wurden die Feuerwehrleute Richard Kölbl, Johann Stefanczik, Lorenz Vodermeier, Thomas Zehetmaier, Ludwig Guggenberger, Herbert Mack, Michael Pfürmann, Herbert Fietz, Erwin Reimer und Franz Krause namentlich geehrt. Auch die Wirtschaftssenioren Manfred Büche und Karl-Heinz Schmidt-Roepke, die seit mehr als zehn Jahren ehrenamtlich Existenzgründer aus der Gemeinde und aus dem Landkreis beraten, wurden ausgezeichnet. Für ihr Lebenswerk geehrt wurden der Abenteurer und Globetrotter Schorsch Kirner und der Grafikdesigner und Maler Ernst Strom.

Selber, so der Bürgermeister, sei er der Zauberkunst leider nicht mächtig, "sonst würde ich eure Erwartungen und Wünsche liebend gerne erfüllen." Etwa jenen nach einem Bürgersaal, der "auf der Wunschliste vieler Vaterstettener Kunst- und Kulturliebhaber" stehe, und auch auf jener des Bürgermeisters, als "Versammlungsstätte für eine lebendige Gemeinde."

Die aber leider nicht so reich sei, wie es sich von außen darstelle, so Reitsberger, "die angespannte Haushaltslage setzt vielen Wünschen Grenzen." Bestehende Einrichtungen müssten "betreut und unterhalten", die Kinderbetreuung weiter ausgebaut werden und auch bei Neubau und Sanierung der Schulen seien beträchtliche Anstrengungen nötig: "Die Suche nach Einsparmöglichkeiten bleibt uns sicher auch im neuen Jahr nicht erspart." Doch trotz oder vielleicht gerade wegen dieser Herausforderungen und mangelnder Zauberkenntnisse im Rathaus ist "Vaterstetten eine interessante und lebendige Gemeinde, und ich schätze es in meiner geliebten Heimat, das Amt des Bürgermeisters ausüben zu dürfen."

© SZ vom 18.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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