Vaterstetten:Vielleicht wird es billiger

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Reitsberger will neues Konzept für das Schwimmbad prüfen

Auch Bürgermeister Georg Reitsberger (FW) kann sich ein geändertes Konzept für das Vaterstettener Hallenbad vorstellen. Seine Parteifreunde Wolfgang Schermann und Herbert Uhl haben Ende der vergangenen Woche eine Debatte um das Schwimmbad angestoßen: Sie fordern, das Schwimmbad nicht, wie geplant, im Keller der neuen Turnhalle zu bauen, sondern zwei Gebäude zu errichten, da das Kosten sparen würde. Die Idee sollte zumindest geprüft werden, meint nun der Bürgermeister, "man sollte schon schauen, ob Einsparpotenziale da sind", schließlich sei das neue Schulzentrum mit Bad und Sporthalle schon teuer genug.

Genau das ist auch der Grund für die Diskussion über das Hallenbad. Im Juli hatte der Gemeinderat beschlossen, die Kosten für den Gebäudekomplex, die auch dank zahlreicher Umplanungen und Vergrößerungen von 34 auf fast 45 Millionen Euro gestiegen sind, zu deckeln. Demnach will man nicht mehr als 39,2 Millionen Euro ausgeben. Doch dies scheint nur möglich, wenn man Bad und Turnhalle etwas verkleinert und auf ein Lehrschwimmbecken verzichtet. Ob es so kommt, ist zwar noch nicht entschieden, bislang hat der Gemeinderat keinen Beschluss dazu gefasst. Die Freien Wähler protestierten dennoch bereits gegen Einsparungen an den Sportstätten und brachten die Möglichkeit ins Gespräch, Halle und Bad getrennt zu bauen, um die Kosten zu senken. Wie hoch diese Einsparungen ausfallen würden, haben Schermann und Uhl allerdings nicht beziffert, was ihnen prompt Kritik der übrigen Gemeinderatsfraktionen einbrachte. Diese bemängelten, die neue Umplanung werde unter Umständen sogar teurer ausfallen und außerdem viel Zeit kosten. Letzteres befürchtet man auch beim TSV, wo man sich angesichts des schlechten Zustandes des bestehenden Bades bald eine neue Schwimmhalle wünscht. Derzeit wird darüber verhandelt, ob und in welcher Weise sich der TSV und der Verein "Schwimmen in Vaterstetten" finanziell an dem neuen Bad beteiligen können. Doch auch eine solche Beteiligung der Vereine sehen Schermann und Uhl kritisch.

Ganz im Gegensatz zu Reitsberger, der sich durchaus eine Kooperation mit den Vereinen vorstellen kann. Man habe sich mit TSV und Schwimmverein besprochen, besonders ging es um die Frage, wie man ein Lehrschwimmbecken realisieren könne. "Das vermissen die Vereine schon sehr." Und noch in einem anderen Punkt widerspricht Reitsberger seinen Parteifreunden. Diese hatten nämlich auch vorgeschlagen, nicht nur das Konzept für das Schwimmbad, sondern gleich das der gesamten Schule zu überdenken, und die Aula so zu planen, dass sie auch als Veranstaltungssaal für die Gemeinde nutzbar ist. Dem erteilt der Bürgermeister eine klare Absage: "An der Schule würde ich nicht mehr rütteln, wir müssen vorwärts kommen." Denn beim Schulneubau ist die Gemeinde in doppelter Hinsicht unter Druck: Das Schulamt mahnt seit Jahren, entweder die alten Gebäude an der Gluck- und Johann-Strauß-Straße zu sanieren, oder endlich neu zu bauen. Auch wegen der Zuschüsse ist Eile geboten. Wenn die Gemeinde heuer noch den Bauantrag stellt, kann sie mehr Fördermittel abrufen als im kommenden Jahr.

© SZ vom 09.09.2015 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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