Vaterstetten:Trauer um Wolfgang Will

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Nach schwerer Krankheit ist Wolfgang Will am Donnerstag im Alter von 72 Jahren gestorben. Über Jahrzehnte hinweg hat er die Politik der Liberalen im Kreis geprägt (Foto: Christian Endt)

Er war eine Konstante, seit fast vier Jahrzehnten gestaltete Wolfgang Will die Politik im Landkreis und in seiner Heimatgemeinde aktiv mit, nun ist der langjährige Gemeinde- und Kreisrat im Alter von 72 Jahren gestorben. Sein erstes Gemeinderatsmandat errang Wolfgang Will 1978 in Zorneding, einige Jahre später bewarb sich der Jurist dort auch um das Amt des Bürgermeisters. Bei der Wahl 1984 entschieden sich die Zornedinger dann zwar für den Sozialdemokraten Wolfgang Herold, der Liberale Will konnte aber mit immerhin 22 Prozent ein Achtungsergebnis einfahren.

Auch nach seinem Umzug in die Nachbargemeinde, wo Wolfgang Will jahrelang den FDP-Ortsverband leitete, war er im Gemeinderat aktiv, genau wie bei Bürgermeisterwahlen: Zwei Mal trat er in Vaterstetten an, 1989 gegen Peter Dingler von der SPD und 13 Jahre später gegen den heutigen Landrat Robert Niedergesäß (CSU). Allerdings erfolglos, genau wie bei seinen Kandidaturen für den Bundestag in den Jahren 1983 und 1987. Entmutigen lassen hat sich Will, der frühere Marineoffizier und bayerische Jugendmeister im Freistilschwimmen, davon aber nie und das mit dem Bürgermeisteramt hat am Ende doch noch geklappt: Auch wenn Wolfgang Will nie erster Rathauschef geworden ist, vor acht Jahren wählte ihn der Gemeinderat zum Dritten Bürgermeister. Das letzte Mal trat er bei der Kommunalwahl vor zwei Jahren an, wo er zwar den Einzug in den Kreistag verfehlte, aber seinen Sitz im Gemeinderat verteidigen konnte. Diesen gab Wolfgang Will im vergangenen Herbst an seine Nachrückerin, seine Frau Renate weiter, aus gesundheitlichen Gründen.

Die Nachricht von seinem Tod löst auch bei seinen Parteifreunden große Betroffenheit aus: Will werde der Partei sehr fehlen, sagt Kreisvorsitzender Alexander Müller: "Wolfgang Will war über Jahrzehnte das Gesicht der Liberalen im Landkreis, hochmotiviert und leidenschaftlich in der Diskussion. Als perfekter Organisator hat er unzählige Wahlkämpfe im Landkreis gestaltet. Er war ein in der Partei und auch außerhalb geschätzter Kollege und Ansprechpartner. Für mich war Wolfgang Will immer ein liberales Vorbild, sachorientiert, eigenständig und kritisch im Denken, humorvoll und mutig."

Die Trauerfeier für Wolfgang Will findet am Freitag, 27. Mai, um 14 Uhr in der Aussegnungshalle des Gemeindefriedhofes in Vaterstetten statt.

© SZ vom 23.05.2016 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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