Vaterstetten:Stau wegen Umleitung

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Gemeinde bittet Bürger, sich bei Verkehrsbehörde zu beschweren

Im Rathaus gehen zahlreiche Beschwerden wegen der zusätzlichen Verkehrsbelastung der Feldkirchener Straße und Ottendichler Straße in Weißenfeld sowie der Dorf- und Möschenfelderstraße in Vaterstetten ein. Vor allem ab der Kreisverkehrsanlage in Vaterstetten bis nach Weißenfeld in Richtung Feldkirchen und zur Autobahn 94 entstehen besonders zu den Hauptverkehrszeiten erhebliche Staus durch eine Umleitungsstrecke.

Nach Auskunft des Zweiten Bürgermeisters Martin Wagner hält die Gemeinde die Beschwerden der Autofahrer für berechtigt und die Umleitung des Verkehrs aus Haar über Weißenfeld für nicht akzeptabel. Laut Wagner nutzen auch große Lkw-Sattelschlepper die Umleitungsstrecke.

Grund für die Verkehrsmisere ist eine Baustelle: Das Staatliche Bauamt Freising errichtet auf der Bundesstraße 471 mitten in Ottendichl eine Linksabbiegespur mit Ampelanlage auf Höhe der Andreas-Kasperbauer-Straße. Die Arbeiten dauern noch bis Oktober, so dass nach der Ferienzeit mit einer weiteren Verschärfung der Verkehrssituation zu rechnen ist, wie die Gemeinde befürchtet.

In diesem März wurde die Gemeinde Vaterstetten in Vorbereitung auf die Straßenbaumaßnahme in Ottendichl um eine fachliche Stellungnahme zu der geplanten Umleitungsstrecke über Weißenfeld und Vaterstetten gebeten. Die Gemeinde Vaterstetten lehnte diese laut der Pressemitteilung aus dem Rathaus ab, da sie von Anfang an befürchtete, dass es bei der Einmündung der Kreisstraße EBE 17 in die EBE 4 in Weißenfeld zu erheblichen Rückstauungen kommen werde, wenn zusätzlich zirka 8000 Fahrzeuge von der gesperrten B 471 aufgenommen werden müssten. Und genau dies sei nun eingetreten. Hinzu komme, wie die Gemeinde weiter mitteilt, dass die A 99 täglich überlastet ist und durch die langwierige Baustellentätigkeit dort die Umleitungsstrecke über Vaterstetten ohnehin bereits als Ausweichstrecke genutzt werde.

Die Verkehrsbehörde im Landratsamt Ebersberg urteilte wie die Gemeinde Vaterstetten: Landratsamt und Kommune hatten der Umleitung nicht zugestimmt und gefordert, alternative Strecken zu prüfen. Das für die Umbaumaßnahme und Umleitung zuständige Staatliche Bauamt Freising ging auf die Bedenken zum Verkehrszuwachs und Rückstau aber nicht ein. Ob die Verkehrsbehörde tatsächlich Alternativen geprüft habe, sei in Vaterstetten nicht bekannt.

Wagner bedauert, dass die Gemeinde keine Handhabe gegen das Staatlichen Bauamt Freising und das Landratsamt München habe. Somit werde sich aller Voraussicht nach an den nun herrschenden Verkehrsverhältnissen bis zum Herbst nichts ändern. Beschwerden bezüglich der Verkehrszunahme und des werktäglichen Rückstaus, die durch die Umleitungsstrecke in den Weißenfeld und Vaterstetten ausgelöst werden, sollten Bürger bitte direkt an die zuständige Verkehrsbehörde im Landratsamt München oder an das Staatlich Bauamt Freising richten.

© SZ vom 07.08.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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