Vaterstetten:Run auf die Fahrkarten

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Verbilligte Tickets für Kinder und Jugendliche in Vaterstetten werden gut angenommen

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Die Jugendlichen in der Großgemeinde sind auf Schnäppchenjagd. Zumindest wenn es um Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln geht. Die verbilligten MVV-Tageskarten, die seit Jahresbeginn angeboten werden, erfreuen sich reger Nachfrage, heißt es bei der Gemeinde, die das Projekt finanziert. Mehr als 100 Tickets wurden seit Januar bereits verkauft.

Seit sechs Wochen können Vaterstettener zwischen sechs und 14 Jahren zum halben Preis mit dem MVV fahren - an fünf Tagen im Monat. Denn für junge Gemeindebürger gibt es im Rahmen eines zunächst auf ein Jahr befristeten Testlaufs Tickets für 1,50 statt für regulär 2,90 Euro. Die Differenz wird von der Gemeinde übernommen. Hintergrund ist, dass es für Kurzstrecken keinen Kindertarif gibt, unter-14-Jährige hier also genauso viel bezahlen müssen wie Erwachsene. Auf Anregung des früheren SPD-Gemeinderat Basilios Vafiopoulos hatte Vaterstetten seit 2010 mehrere Anläufe unternommen, dies zumindest für die eigenen Gemeindebürger zu ändern. Nach langem Hin und Her einigte man sich schließlich auf folgendes Modell: Die Gemeinde kauft die Fahrkarten zum Normalpreis beim MVV, solange das vom Gemeinderat bewilligte Budget reicht. Insgesamt 5000 Euro stehen für das ganze Jahr 2016 zur Verfügung, das entspricht genau 3571 vergünstigten Fahrkarten für Kinder und Jugendliche.

Zumindest nach den aktuellen Zahlen sieht es so aus, als ob man mit dem Geld auskommt: "Einige Fahrkarten" wurden bisher verkauft, sagt Barbara Kurtz, zuständig für die Gemeindekasse wo man die Fahrkarten erwerben kann. Insgesamt waren es, Stand Montag, genau 104 Tickets, das wäre etwa ein Drittel dessen, was laut Budget maximal möglich ist. Eigentlich wurden diese sogar nur binnen eines Monats verkauft, denn vor rund einem Monat wurde aus der Gemeindekasse noch vermeldet, dass noch keine einzige Fahrkarte den Besitzer gewechselt hatte.

Seit Ende der Weihnachtsferien scheint das Geschäft mit den günstigen Karten indes kräftig anzuziehen. Die Kundschaft sei altersmäßig "bunt gemischt", sagt Kurtz, das Angebot werde also bei den Grundschülern genauso gut angenommen, wie bei den älteren Jugendlichen. Eine Gemeinsamkeit gibt es aber: Die Kinder und Jugendlichen, die sich für die günstigen Tickets interessiere, sind offenbar vor allem Vielfahrer. Wie Kurtz erklärt, würden in der Regel mehrere Fahrkarten gekauft, "die meisten nehmen gleich fünf", also das Maximum.

Je nachdem, wie sich das Geschäft mit den vergünstigten Tickets entwickelt, entscheidet sich, wie es mit dem Projekt weiter geht. Die Entscheidung dazu soll im Herbst im Finanzausschuss des Gemeinderates fallen.

Bei Vorlage eines Ausweises gibt es die verbilligten Fahrkarten für Vaterstettener bis 14 Jahre an der Kasse der Gemeinde im Winkelbau, Wendelsteinstraße 10, gegenüber dem Rathaus. Diese ist ist Montag bis Freitags von 8 bis 12 Uhr geöffnet und donnerstags auch noch von 14 bis 18 Uhr.

© SZ vom 16.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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