Vaterstetten:Rücktritt nach Urteil

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Theodor Bader zieht sich nach einer Verurteilung wegen Betrugs aus dem Gemeinderat zurück. (Foto: Christian Endt)

Gemeinderat Theodor Bader legt sein Mandat nieder

Der langjährige CSU-Gemeinderat Theodor Bader hat sein Mandat zurückgegeben. Dies Entscheidung teilte Bader in der jüngsten Sitzung des Gremiums am Donnerstagabend mit. Sein Nachfolger wird laut Liste Leonhard Spitzauer aus Parsdorf. Hintergrund ist eine Verurteilung Baders wegen Betruges vor dem Ebersberger Amtsgericht am Mittwoch dieser Woche, die schnell in Vaterstetten die Runde machte.

Bader war von der Kammer verurteilt worden, weil er sich in den Jahren 2007 und 2009 an einem groß angelegten Versicherungsbetrug beteiligt hatte - wenn auch in eher untergeordneter Funktion. Die Masche der Betrüger war es, Blechschäden mit möglichst teuren Autos zu inszenieren. Anschließend ließen sie sich den Schaden von den Versicherungen erstatten und reparierten die Fahrzeuge günstig in ihren eigenen Werkstätten. Der den Versicherungen entstandene Schaden summiert sich auf rund 300 000 Euro. Selbst Unfälle inszeniert hatte Bader, der ebenfalls eine KFZ-Werkstatt betreibt, nach eigenen Angaben nie. Allerdings ließ er sich seine Mithilfe von den anderen Beteiligten mit einem niedrigen dreistelligen Betrag vergüten. Für das Gericht galt er damit als Mittäter, es verurteilte ihn zu acht Monaten auf Bewährung, außerdem muss er 200 Stunden Sozialdienst leisten. Der Hauptangeklagte, ein früherer Rennfahrer, erhielt eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren.

Im Gemeinderat zeigte sich Bader reuig: "Es war ein Fehler, den ich bis heute bedauere." Aufgrund der Verurteilung ziehe er die Konsequenzen und verlasse nach 37 Jahren den Gemeinderat. Nicht gerne, wie er betonte: "Das tut weh, verdammt weh." Zum Rückzug verpflichtet ist Bader im übrigen nicht, erst bei einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und mehr müsste er sein Mandat zurückgeben. So ganz seinen Humor ließ sich Bader offenbar aber nicht nehmen. Angesichts der in der Sitzung verteilten Schokonikoläuse merkte er zum Schluss noch an: "Ich bin froh, dass da nicht der Krampus steht."

© SZ vom 05.12.2015 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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