Die Vaterstettener Rathauskonzerte finden aus Gründen des Brandschutzes zwar schon seit längerem nicht mehr im Rathaus statt - in der neuen Saison kommt dafür ein leibhaftiger Rathauschef auf die Bühne, wenn auch ein ehemaliger: Münchens langjähriger Oberbürgermeister Christian Ude tritt kommenden Februar in der Großgemeinde auf. Neben der Veranstaltung mit dem Ex-Ob erwarten das Publikum in der nächsten Saison acht Konzerte und zwei Sonderkonzerte.
Den Anfang machen am Sonntag, 14. Januar, Quadro Nuevo und Cairo steps mit ihrem Programm "Flying Carpet", zwei Wochen darauf, am 28. Januar ist dann Christian Ude mit einer Lesung an der Reihe, musikalisch begleitet von Radmila Besic auf der Gitarre. Das deutsch-estnische Schumann-Quartett ist am 11. März mit Beethoven, Tschaikowsky und Schostakowitsch zu hören, am 13. April steht dann das erste Sonderkonzert an, der Titel lautet "Mozart auf Reisen", auftreten werden Heinrich Klug und die Puppet Players. Weiter geht es mit dem Szymanowski-Quartett, dieses kommt am 6. Mai nach Vaterstetten.
Kein Sonder-, aber ein Jubiläumskonzert gibt es am 17. Juni, wenn Isabelle van Keulen & Freunde auf die Bühne treten. Die renommierte Geigerin hat sich mit Kollegen für ein Programm zusammengefunden, das sich ganz auf Werke Astor Piazzollas fokussiert. An diesem Abend wird gleichzeitig der 40. Geburtstag der Vaterstettener Rathauskonzerte gefeiert, dazu ist ein Stehempfang geplant.
Das zweite Sonderkonzert der Saison findet dann am 7. Juli statt, bestritten wird es von der Barrelhouse Jazzband sowie Karl Friedrich von Hohenzollern, der Fürst ist ein begeisterter Saxofonist. Nach der Sommerpause geht es am 23. September weiter mit Sharon Kam an der Klarinette, Ori Kam an der Bratsche und Matan Porat am Klavier. Das Milander-Quartett ist dann am 21. Oktober zu hören, am 18. November treten die Violinistin Tanwa Yang und der Pianist Nicholas Rimmer bei den Rathauskonzerten auf. Das letzte Konzert der Jubiläumssaison kann man am 9. Dezember hören, es spielt die Pianistin Elena Bashkirova.
Möglich gemacht wird die Konzertreihe auch heuer wieder durch einen Zuschuss der Gemeinde Vaterstetten. Der Kulturausschuss des Gemeinderates bewilligte nun 60 400 Euro für die Künstlerverträge, 7000 Euro weniger als vergangenes Jahr. Grundsätzlich waren alle Ausschussmitglieder für den Zuschuss, dieser wurde einstimmig beschlossen.
Grünen-Gemeinderat Axel Weingärtner stellte jedoch angesichts der drastisch gesunkenen Einnahmen - im Jahr 2015 wurden noch 68 835 Euro an Eintrittsgeldern kassiert, 2016 waren es noch 57 714 Euro - die Frage, ob das Programm überhaupt noch zeitgemäß sei: "Die Abonnentenzahlen gehen zurück", so Weingärtner, und die, "die noch Karten kaufen, werden immer älter". Er regte daher eine Modernisierung des Programms der Rathauskonzerte an. Was sich laut Bürgermeister Georg Reitsberger (FW) ohnehin abzeichne: "Es wird andere Angebote geben, vielleicht auch in anderem Rahmen". Seitens der Gemeinde werde man jenseits davon auf jeden Fall auch weiter Konzerte für ein jüngeres Publikum fördern: "Wir wollen den Verein Jüngste Kultur wieder nach Vaterstetten holen, dessen Veranstaltungen sind immer sehr beliebt."
Keine Neuerungen gibt es in der kommenden Saison bei den Preisen: Eine Einzelkarte der Kategorie A kostet 27, ermäßigt 21 Euro, 22 beziehungsweise 16,50 Euro sind es in Kategorie B. Ebenfalls unverändert bleiben die Abonnements, hier zahlt man für Kategorie A regulär 210 und ermäßigt 160 Euro, bei Kategorie B sind es 170 und 135 Euro.