Vaterstetten:Planlos in Parsdorf

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Zahlreiche neue Straßen sind im Parsdorfer Gewerbegebiet entstanden, leider, so beklagen es Geschäftsleute, fehlen genügend Wegweiser zu den Firmen. (Foto: Endt)

Geschäftsleute im Gewerbegebiet beschweren sich über unzulängliche Beschilderung. Nun soll die Gemeinde aktiv werden

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Mit dem neuen Gewerbegebiet in Parsdorf sind auch viele neue Straßen entstanden. Doch offenbar herrscht auf diesen oftmals Verwirrung, zumindest nach Angaben vieler Parsdorfer Gewerbetreibender. Viele Kunden hätten sich beschwert, dass ihre Geschäftspartner nicht oder nur nach langen Irrfahrten zu ihnen durchdringen könnten - schuld sei die Beschilderung im Gewerbegebiet, die sei mangelhaft, und zwar schon länger.

Damit soll Schluss sein, forderten nun fraktionsübergreifend drei Gemeinderäte aus den Ortschaften. In einem gemeinsamen Antrag mahnten Sepp Mittermeier (SPD) sowie Albert Wirth und Benedikt Weber (beide CSU) dringende Verbesserungen an. Aktiv werden müsse vor allem Wirtschaftsförderer Georg Kast. Schließlich sei es dessen Aufgabe, so Mittermeier nun im Gemeinderat, nicht nur dafür zu sorgen, dass sich neue Betriebe in Vaterstetten ansiedelten, "sondern auch, die bestehenden bei der Stange zu halten". Und dazu gehöre eben, dass die Kunden zu den Geschäften finden. Letztere würden im übrigen ja auch Gewerbesteuer zahlen.

Dass die Schilder-Situation "nicht gut ist, wie es ist", mochte auch Kast nicht bestreiten, wohl aber die Verantwortung der gemeindlichen Wirtschaftsförderung. Zuständig sei nämlich der Gewerbegebiets-Investor, doch dieser komme der Aufgabe nur sehr schleppend nach, so Kast, und wenn, dann unzureichend. Ein erstes Konzept sei von den Verkehrsbehörden bereits abgelehnt worden, Nachbesserungen habe der Investor erst im November diesen Jahres geliefert, "wir haben es sofort weitergereicht", derzeit werde geprüft. Das Problem sei, dass die gewünschten Standorte für die Schilder außerorts lägen: Da könne die Gemeinde nicht alleine handeln, so Kast weiter, und müsse sich mit anderen Akteuren absprechen. Etwa mit der Autobahndirektion, die die Sorge hatte, zu große Schilder könnten den Verkehr beeinträchtigen - und zu kleine seien wiederum nutzlos für die Geschäftsleute. Auch die Frage der Grundstücke sei schwierig zu lösen, man sei aber inzwischen in konkreten Verhandlungen mit zwei Eigentümern, die Flächen für Schilder zur Verfügung stellen wollen. "Es ist insgesamt kein leichtes Thema", fasste Kast zusammen.

"Dann hätte man sich vielleicht früher damit beschäftigen müssen", entgegnete Mittermeier, er könne nicht nachvollziehen, "dass es ein Problem ist, Schilder aufzustellen, die nicht den Verkehr behindern." Ähnlich äußerte sich Michael Niebler (CSU), "wir haben die Wirtschaftsförderung ins Leben gerufen, auch weil wir wollen, dass Zufriedenheit bei den ortsansässigen Firmen herrscht." Sei dies nicht der Fall, sei es eben Aufgabe des Wirtschaftsförderers, das zu ändern.

So sah dies auch der Gemeinderat. Ohne Gegenstimmen wurde beschlossen, dass die Wirtschaftsförderung der Gemeinde für eine angemessene Beschilderung in Parsdorf sorgen soll - allerdings nur als Koordinator. Anfallende Kosten für die Schilder müssen die Geschäftsleute selbst bezahlen.

© SZ vom 14.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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