Vaterstetten: Neue Hürde für Bau von Flüchtlingsunterkunft

Die Asylbewerberzahlen steigen, doch mit dem Bau einer Unterkunft für 100 Menschen in Vaterstetten geht es nach wie vor nicht voran. Es müssten noch einige Details in der Umsetzung geklärt werden, sagte Landrat Robert Niedergesäß (CSU) bei einem Pressegespräch. In der ersten Juniwoche sei ein Gespräch mit Vertretern des Landratsamts, der Gemeinde, der Regierung von Oberbayern sowie der "Immobilien Freistaat Bayern" anberaumt. Laut Niedergesäß ist zwar inzwischen grundsätzlich vereinbart, dass der Freistaat die Finanzierung des Baus auf dem Grundstück, das der Gemeinde Vaterstetten gehört, übernimmt. Dies war lange ein Streitthema zwischen dem Freistaat und dem Landkreis gewesen. Die Gemeinde allerdings will dafür, dass sie auf die Pachteinnahmen hier weitgehend verzichtet, auch eine Gegenleistung: In der neuen Unterkunft, die in Holzständerbauweise errichtet werden soll, sollen auch acht Plätze für obdachlose Menschen aus der Gemeinde entstehen. Ob und wie dies möglich ist, muss aber erst noch geklärt werden. Ursprünglich hatte der Landkreis gehofft, dass bereits im Frühjahr mit den Bauarbeiten begonnen werden könnte. Denn notwendig ist die Unterkunft, das hat sich auch in den vergangenen Wochen wieder gezeigt. Die Flüchtlingszahlen steigen, damit ist auch der Landkreis im Zugzwang. "Wir fahren auf Sicht", unterstrich der Landrat. Derzeit lebten in den Unterkünften im Landkreis 552 Flüchtlinge, laut offizieller Quote müsse der Kreis 605 aufnehmen. Nach wie vor sucht das Landratsamt daher nach zusätzlichem Wohnraum für die Unterbringung von Flüchtlingen. Die Beschlagnahmung gemeindlicher Immobilien sei aber auf jeden Fall "ultima ratio", unterstreicht der Landrat. Im Landkreis Fürstenfeldbruck hingegen hat der Kreis bereits vor längerem eine leer stehende Schule für die Flüchtlingsunterbringung beschlagnahmt.