Vaterstetten:Mehr Zeit am Container

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So leer ist es am Vaterstettener Wertstoffhof am Wochenende selten: Mehr als 100 Fahrzeuge pro Stunde wurden zeitweise gezählt. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Längere Öffnungszeiten für den Vaterstettener Wertstoffhof am Samstag haben sich bewährt

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Immer wieder samstags geht es hoch her in Vaterstetten, und zwar am örtlichen Wertstoffhof. Knapp 500 Vaterstettener besuchen an einem durchschnittlichen Samstag die Entsorgungseinrichtung am Föhrenweg. Um diesen Ansturm etwas zu entzerren, wurden im vergangenen Jahr zunächst probehalber längere Öffnungszeiten für den Wertstoffhof eingeführt. Diese haben sich bewährt und sollen auch weiterhin gelten, das hat nun der Gemeinderat beschlossen.

Vor eineinhalb Jahren hatten die Grünen beantragt, den Vaterstettenern mehr Zeit zum Wegschmeißen zu geben. Bis dahin war der Wertstoffhof am Föhrenweg samstags lediglich von 8 bis 13 Uhr geöffnet, was nicht nur nach Meinung der Grünen viel zu kurz war. Denn da viele Berufstätige nur an den Samstagen Zeit haben, ihre Wertstoffe und vor allem die Gartenabfälle zu entsorgen, kam es des öfteren zu langen Staus. Beantragt wurde daher, die Öffnungszeiten bis 16 Uhr zu verlängern. Auf Anregung des Umweltamtes beschloss der Gemeinderat damals, sich an den Öffnungszeiten der Nachbargemeinden Haar und Poing sowie in München zu orientieren. Gleichzeitig wurde eine Zählung der Fahrzeuge beschlossen, um zu überprüfen, wie die neuen Zeiten angenommen wurden.

Untersucht worden waren die Monate April bis Dezember, die Zahlen wurden nun im Gemeinderat vorgestellt. Demnach sind die meisten Nutzer des Wertstoffhofes ihren Stammzeiten treu geblieben. Am meisten Fahrzeuge - durchschnittlich 105 - wurden zwischen 11 und 12 Uhr gezählt. Ebenfalls gut besucht war der Wertstoffhof in den zwei Stunden davor mit 80 beziehungsweise 99 Fahrzeugen, und in der Stunde danach mit im Schnitt 88 Fahrzeugen. Doch auch, wenn in den beiden Stunden, in denen nun zusätzlich geöffnet wurde, nicht gerade viel los war - im Schnitt zählte man zwischen 13 und 15 Uhr gerade einmal 75 Fahrzeuge - empfahl die Verwaltung, die geänderten Öffnungszeiten beizubehalten.

Denn die geringste Auslastung in den Nachmittagsstunden wurde in den ersten Monaten des neuen Angebotes festgestellt. So wollten im April 2015 gerade einmal 20 Vaterstettener ihre Wertstoffe samstags zwischen 14 und 15 Uhr entsorgen, einer mehr war es zwischen 13 und 14 Uhr. Zum Vergleich: Im selben Monat wurden zwischen 11 und 12 Uhr mehr als 100 Nutzer gezählt. Doch bereits einen Monat später hatten sich die neuen Öffnungszeiten anscheinend herumgesprochen, nun lag der Durchschnitt bei jeweils rund 30 beziehungsweise 35 Nutzern, wobei auch hier die meisten über Mittag kamen, zwischen 11 und 12 Uhr waren es 115 Nutzer. Im Oktober und November schließlich waren die Zahlen am Nachmittag dann kräftig gestiegen auf einen Wert um die 60 Nutzer pro Stunde, die Werte zwischen 10 und 13 Uhr lagen dabei unverändert bei 90 bis 110 Nutzern pro Stunde.

Laut Umweltamt ist dies ein Indiz dafür, "dass sich das eingefahrene Nutzerverhalten langsam an die neuen Öffnungszeiten anpasst". Man gehe deshalb davon aus, dass das Nachmittagsangebot künftig noch stärker nachgefragt werde. Außerdem sei "für das Wertstoffhofpersonal und die Wertstoffhofbesucher selbst bei den 75 Fahrzeugen die am Vormittag durchschnittlich weggefallen sind, eine Entlastung deutlich spürbar" gewesen, heißt es in der Stellungnahme des Umweltamtes weiter. Diese führt noch einen dritten Grund an, der für die längeren Öffnungszeiten spricht: das geplante Wohngebiet Vaterstetten Nordwest. Dessen Bewohner, rund 1500 könnten es einmal sein, würden den nahen Wertstoffhof wohl ebenfalls "gut annehmen".

Ohne Diskussion wurde die Fortsetzung der Samstagnachmittagsöffnung beschlossen. Lediglich die Freien Wähler lehnten sie ab.

© SZ vom 16.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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