Vaterstetten:Klassenziel bis jetzt erreicht

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Noch in diesem Jahr wird die Erweiterung der Vaterstettener Realschule im Rohbau fertig sein. Das Projekt kostet aber wohl 130 000 Euro mehr als geplant. Im September kann dort unterrichtet werden

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Die stade Zeit beginnt an der Realschule Vaterstetten erst nach Weihnachten. Denn Ende Dezember, so die nun auf der Versammlung des Zweckverbandes vorgestellte Planung, wird der Rohbau für die Schulerweiterung und die neue Turnhalle fertig sein. Gebaut wird in der Schule aber auch weiterhin, erst im April 2017 soll der letzte Bauabschnitt abgeschlossen sein. Dieser Zeitplan werde voraussichtlich eingehalten, so Planer Erwin Kuhn vom zuständigen Büro KMP, und auch bei den Kosten seien nach derzeitigem Stand keine allzu unliebsamen Überraschungen zu erwarten. Geplant hatte man mit Ausgaben in Höhe von 12,1 Millionen Euro, nach derzeitigen Prognosen wird der Bau wohl 130 000 Euro teurer werden.

Zwei Gründe gibt es laut Planer Kuhn für die Preissteigerungen. Zum einen musste man die Dachabdeckungen zu einem weit höheren Preis ausschreiben, als kalkuliert. Dies liege vor allem daran, so Kuhn auf Nachfrage von CSU-Kreisrätin Bettina Zetzl, dass die Auftragslage der Firmen derzeit sehr gut sei, "da werden Preise anders kalkuliert, als wenn man auf jedes Angebot angewiesen ist." Man habe sogar eine erneute Ausschreibung in Erwägung gezogen. Aufgrund der noch deutlich teureren anderen Angebote aber schließlich davon abgesehen.

Kräftig gewachsen ist die Vaterstettener Realschule im vergangenen halben Jahr. In den nächsten Tagen soll der Rohbau fertig sein. (Foto: Wieland Bögel)

Zum anderen deutlich teurer als gedacht entwickelte sich die Entsorgung des anfallenden Bauschutts. Dieser muss beispielsweise zwischengelagert werden, bis sichergestellt ist, dass dort keine schädlichen Stoffe enthalten sind. Auch die Entsorgung von Stein- und Glaswolle gestaltete sich aufwendiger als gedacht. Immerhin, so Kuhn, habe man kein Asbest gefunden. Aber auch nicht immer das, was auf den Plänen verzeichnet war. So waren Leitungen oder Anschlüsse nicht wo sie sein sollten. In einem anderen Fall musste der komplette Putz entfernt werden, statt wie geplant lediglich die Wärmedämmung, weil diese entgegen der Pläne auf die Fassade aufgeklebt war.

Alles in allem lief das Projekt bisher aber problemlos ab, so die Planer. In den kommenden zwei Wochen werden die Fenster eingesetzt und das Dach winterfest gemacht. Nach den Weihnachtsferien soll dann der Innenausbau beginnen, so Kuhn, "wir hoffen, dass es dann deutlich leiser wird." Mit dem Beginn des neuen Schuljahres soll der Erweiterungsbau mit vier neuen Klassenzimmern, einer Bibliothek sowie Fachräumen für Naturwissenschaften und Musik fertig sein, genau wie die neue Mensa mit Platz für bis zu 80 Schüler und die dritte Turnhalleneinheit. Anschließend wird die bestehende Turnhalle saniert, dies soll bis Ende April des übernächsten Jahres dauern.

Ebenfalls wohl noch etwas dauern, wird es, bis die Einbahnstraßenregelung rund um die Schule wieder aufgehoben wird. Wie Beate Müller-Meisinger vom Landratsamt erklärte, habe sich diese für den Baustellenverkehr sehr bewährt. Gerade beim bald beginnenden Innenausbau der Schule sei eher mit mehr Verkehr durch Handwerkerautos zu rechnen. Er werde die Anregung weitergeben, so Vaterstettens Bürgermeister Georg Reitsberger (FW), "ich denke, das ist machbar."

Bei einem kurzen Rundgang durch die Baustelle konnten sich die Zweckverbandsmitglieder davon überzeugen, was an der Schule entstanden ist und noch entstehen wird. Landrat Robert Niedergesäß und Schulleiterin Anita Ruppelt zeigten sich sehr zufrieden. Die Zusammenarbeit mit den Planern und Baufirmen habe sehr gut funktioniert, lobte die Direktorin. Auch Niedergesäß war beeindruckt, vermisste aber eine wichtige Kleinigkeit: "Mir fehlt noch ein Termin für das Richtfest, das gehört doch zu einer richtigen Baustelle dazu." Ein solches werde es tatsächlich geben, versicherten die Planer, vermutlich im Februar, wenn das Dach der neuen Turnhalle aufgesetzt wird.

© SZ vom 12.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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