Die SPD-Fraktion im Gemeinderat wird jünger und weiblicher. Jo Neunert will sein Mandat an Eva Hemauer abgeben. Dies gab Neunert am Donnerstag - einen Tag vor seinem 70. Geburtstag - auf der Sitzung des Sozialausschusses bekannt. Er wolle Platz machen für Jüngere, begründete Neunert seinen Entschluss, sich aus der Kommunalpolitik zurückzuziehen.
Diese hat der gebürtige Berliner in seiner neuen Heimat - seit 1977 lebt der Diplom-Psychologe in Vaterstetten - durchaus geprägt. Der SPD gehört er bereits seit 1972 an, dem Vaterstettener Gemeinderat ohne Unterbrechung seit dem Jahr 1992. Dabei ist er einer flapsigen Zwischenbemerkung nie abgeneigt - auch seinen Parteifreunden gegenüber nimmt Neunert kein Blatt vor den Mund. Fünf Jahre lang, von 1996 bis zur verlorenen Bürgermeisterwahl Peter Dinglers 2001, war er auch Vorsitzender der Vaterstettener Genossen. Daneben engagiert sich Neunert bei zahlreichen Vereinen im Ort, von VHS über Feuerwehr bis zu allen drei Partnerschaftsvereinen. Außerhalb der Politik begegnet man Jo Neunert meist auf zwei Rädern, Fahrradfahren ist seine große Leidenschaft - für die er auch andere begeisterte. Auf seine Initiative gibt es in Vaterstetten seit Ende der 1980er Jahre regelmäßige Radtouren in die südfranzösische Partnerstadt Allauch, immerhin eine Strecke von 1200 Kilometern.
Mehr Zeit fürs Radeln wird Neunert allerdings erst von Januar an haben, bis zum Jahresende will er sein Mandat noch behalten. Die offizielle Verabschiedung und Übergabe an die Nachfolgerin ist voraussichtlich in der Dezembersitzung des Gemeinderates.