Vaterstetten:Gute erste Halbzeit

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Vaterstettens Haushalt entwickelt sich in diesem Jahr besser als erwartet, die Kämmerei rechnet mit einer Million Euro zusätzlich

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Mehr Geld in der Kasse als gedacht heben die Verantwortlichen derzeit in Vaterstetten. Wie nun bei der Prognose des Haushaltes im Finanzausschuss vorgestellt wurde, kann die Gemeinde mit bis zu einer Million Euro zusätzlich rechnen. Grund sind Mehreinnahmen bei Einkommen- und Gewerbesteuer sowie geringere Ausgaben beim Gebäudeunterhalt.

Grundsätzlich entwickle sich der Haushalt mit einem Gesamtvolumen von knapp 80 Millionen Euro "planmäßig", erläuterte Sabine Remling von der Kämmerei im Ausschuss. Die wenigen Abweichungen vom im März aufgestellten Zahlenwerk sind - zumindest in der Summe - positiver Natur. So ging man vor einem halben Jahr noch von 18,45 Millionen Euro Einnahmen bei der Einkommensteuer aus, inzwischen rechnet man in der Kämmerei mit 18,8 Millionen Euro. Zusatzeinnahmen sind auch bei der Grundsteuer mit 150 000 auf dann 3,75 Millionen Euro, bei der Einkommensteuer-Ersatzleistung mit 40 000 auf dann 1,45 Millionen Euro und immerhin noch 15 000 auf voraussichtlich 650 000 Euro bei der Umsatzsteuer zu rechnen.

Besser als erwartet fallen auch die Gewerbesteuereinnahmen aus, statt 7,9 Millionen Euro könnte die Gemeinde hier bis zu 8,4 Millionen Euro erzielen. Dies liegt laut Kämmerei sowohl an den im Vergleich zum Vorjahr um rund fünf Prozent gestiegenen Vorauszahlungen, als auch an Nachzahlungen vergangener Jahre, die etwa aufgrund von Betriebsprüfungen nötig wurden. Was sich allerdings gleich wieder auf die Gewerbesteuerumlage auswirkt, bis zu 200 000 Euro zusätzlich wird Vaterstetten heuer hier an den Landkreis abführen müssen. Sogar 300 000 Euro Minus gegenüber dem Haushaltsansatz werde man in diesem bei der Grunderwerbsteuer erzielen, dies liege an Steuerrückzahlungen, so der Bericht der Kämmerei. Ausgleichen könne dies aber wohl mit Einsparungen beim Gebäudeunterhalt. Dies gehe aus der bisherigen Ausgabenentwicklung hervor. Von den eigentlich vorgesehenen 1,35 Millionen Euro hat man bis Anfang September gerade einmal 490 000 Euro verbraucht. Setze sich dieser Trend fort, blieben am Jahresende etwa 300 000 Euro übrig. Weitgehend problemlos entwickeln sich auch die Einnahmen aus dem Grundstücksverkauf. Nachdem der Bebauungsplan für das neue Wohngebiet Nord und Nordwest verabschiedet wurde, geht man davon aus, heuer noch etwa 80 Prozent der knapp 30 Millionen Euro aus dem Grundstücks-deal zu erwirtschaften.

Damit steht auch der geplante Auffüllung der Rücklagen nichts im Weg. Diese sollen heuer von sieben auf knapp 25 Millionen Euro steigen, das Geld soll in den kommenden Jahren vor allem zum Bau der neuen Grund- und Mittelschule verwendet werden. Auf neue Schulden kann die Gemeinde 2016 wie geplant verzichten. Die Verbindlichkeiten sollen im Jahresverlauf sogar von 7,5 auf 6,7 Millionen Euro sinken.

© SZ vom 05.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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