Vaterstetten:Ein Abend für die Kinder

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Vaterstettens Gemeinderat befasst sich mit Platzmangel in den Kitas

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Zeit für Kinder nimmt sich der Gemeinderat an diesem Donnerstagabend. Das Gremium versucht nämlich eine Lösung für den akuten Mangel an Betreuungsplätzen in der Großgemeinde zu finden. In nichtöffentlicher Sitzung wollen die Gemeinderäte verschiedene Lösungsansätze diskutieren - viele davon haben durchaus einiges Konfliktpotenzial.

Etwa die Frage, wie in Vaterstetten künftig Plätze für Hort, Kindergarten und Krippe vergeben werden sollen. Derzeit gibt es keine zentrale Anmeldemöglichkeit, wie es in anderen Kommunen seit Jahren möglich ist. Zwar gibt es eine zentrale Erfassung bei der Gemeinde, diese ist aber unverbindlich und dementsprechend lückenhaft. Eine Anmeldung ist nur bei den Einrichtungen selbst möglich. Diese würden daran am liebsten auch nichts ändern, bei der Gemeinde sieht man das allerdings anders. Hintergrund ist, dass derzeit in Vaterstetten in einigen Einrichtungen Plätze frei sind, während anderswo Eltern Absagen erhalten - und sich darüber dann bei der Gemeinde beschweren. Dort würde man daher die Anmeldung am liebsten selbst organisieren, anschließend würde die Verwaltung gemeinsam mit den Trägern die Plätze vergeben.

Doch nicht alle Kitas sind für alle Eltern gleich geeignet oder gleich beliebt. So sind aktuell etwa im Kindergarten neben der Feuerwehr in Parsdorf einige Plätze frei - was nach Aussagen betroffener Eltern auch daran liegt, dass das Gebäude einige Mängel aufweist. Denn dieses sollte eigentlich schon vor Jahren abgerissen werden, nachdem der katholische Kindergarten in sein neues Gebäude neben der Schule umgezogen war. Doch wegen des Raummangels beschloss der Gemeinderat, das Haus weiter als Kindergarten zu nutzen. Auch dieses Problem wird am Donnerstagabend erörtert, es sollen Möglichkeiten vorgestellt werden, das Gebäude zu sanieren.

Und auch über Neubauten wird wohl beraten werden. Offenbar bringt die Verwaltung den bereits 2014 vom Gemeinderat beschlossenen Bau eines Kinderhauses an der Verdistraße neben der Feuerwehr wieder ins Gespräch. Das Projekt wurde nach Sicherheitsbedenken auf Eis gelegt: Die Feuerwehr hatte kritisiert, dass in ihrer Ausfahrt parkende Autos der Eltern und der Hol- und Bring-Verkehr in der Verdistraße, die Retter beim Ausrücken behindern können. Derzeit steht auf dem Grundstück eine Flüchtlingsunterkunft, diese könnte aber - so steht es im Pachtvertrag - jederzeit von der Gemeinde gekündigt werden, sollte diese die Fläche benötigen. Da die Planung für den Kindergarten weitgehend abgeschlossen ist und der Grund der Gemeinde gehört, könnte man das Gebäude relativ schnell errichten. Alternativ müsste sich Vaterstetten auf die Suche nach Baugrundstücken begeben.

Ebenfalls Thema der Sitzung dürfte die Frage sein, ob Vaterstetten den Trägern eine Arbeitsmarktzulage bezahlt. Denn der aktuelle Mangel bei Betreuungsplätzen liegt auch daran, dass in mehreren Einrichtungen Mitarbeiter gekündigt hatten und sich kein Ersatz finden ließ. Andererseits gilt in Vaterstetten bislang ein Grundsatzbeschluss des Gemeinderates, wonach man sich nicht an Personalkosten der Kita-Träger beteiligt.

© SZ vom 14.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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