Vaterstetten:Das bisschen Haushalt

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In Vaterstetten geht es diese Woche ums Geld

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Bald grünen wieder die Bäume, damit sie es in Vaterstetten auch in den kommenden Jahren tun, versucht die Gemeinde seit einiger Zeit, bestimmte Gebiete vor zu dichter Bebauung zu bewahren. Darum geht es auch am Dienstag, 8. März, in der Sitzung des Grundstücks- und Bauausschusses. Dort stehen zwei Bebauungspläne auf der Tagesordnung, mit denen man den viel beschworenen Gartenstadtcharakter Vaterstettens erhalten will. Der erste betrifft den Bereich nördlich des Thorak-Geländes an der Buchenstraße, der zweite jenen zwischen Hochries- und Rauschbergstraße. Für beide Areale wurde bereits eine Veränderungssperre beschlossen, diese soll nun bis zur Änderung beziehungsweise Aufstellung der jeweiligen Bebauungspläne verlängert werden.

Um den Erhalt einer Tradition geht es dann am Mittwoch, 8. März, im Haupt-, Personal- und Finanzausschuss, nämlich um das Vaterstettener Straßenfest. Das Gremium berät über einen Antrag der Grünen-Fraktion, worin für "eine Umorientierung und ein Neuanfang" für die beliebte Veranstaltung gefordert wird. Anlass für den Antrag ist, dass "von vielen Besuchern bemängelt wurde, dass die örtlichen Vereine auf dem Straßenfest kaum oder gar nicht mehr vertreten sind", so die Antragsteller. Stattdessen werde das Fest "immer mehr von kommerziellen Anbietern verschiedenster mehr oder weniger nützlicher Gegenstände und Dienstleistungen geprägt". Die Grünen fordern nun von der Verwaltung, ein neues Konzept für das Fest zu erarbeiten und dieses dem Ausschuss vorzustellen.

Hauptthema der Sitzung dürfte aber der Haushalt des Jahres 2017 werden, auch über den Finanzplan der Jahre bis 2020 wird beraten. Das Volumen - 2016 waren es knapp 80 Millionen Euro - dürfte heuer noch einmal steigen, heuer ist das erste von insgesamt drei Haushaltsjahren, die vom Neubau der insgesamt rund 40 Millionen Euro teuren Grund- und Mittelschule geprägt sind. Welche Projekte man sich darüberhinaus leisten kann und will ist ebenfalls Teil der Sitzung. So diskutiert das Gremium über den Bau neuer Fahrradständer an den S-Bahnhöfen. Das Thema wurde bereits im Dezember im Verkehrsausschuss behandelt, damals ging es um bis zu 620 Radlstellplätze in Vaterstetten für einen Betrag von rund einer Viertelmillion Euro. Auch in Baldham sollte es Verbesserungen geben, dazu sind aber noch Verhandlungen mit Grundstückseigentümern nötig. Ebenfalls extra diskutiert wird die Erneuerung der Laufbahn im Sportstadion. Diese rund 340 000 Euro teure Maßnahme hatte man eigentlich bereits im vorvergangenen Jahr beschlossen, weitere 400 000 Euro sollten in die Erneuerung der Allwetterplätze und der Beregnungsanlage fließen. Allerdings alles nur unter der Voraussetzung, dass es ausreichend Fördergeld dafür gibt - offenbar ist dies nicht der Fall.

Endgültig beschlossen werden der Haushalt und das weitere Vorgehen bei den Investitionen dann am Donnerstag, 9. März, im Gemeinderat. Dann steht auch die Haushaltsdebatte an, traditionell eine Gelegenheit für die Fraktionen, für grundsätzliche Erörterungen zur Lage der Gemeinde.

Wie sich diese in den kommenden Jahren entwickelt, ist ebenfalls Thema in der Sitzung am Donnerstag. Dort wird nämlich die neueste Einwohnerprognose bis zum Jahr 2025 vorgestellt - was durchaus einen Bezug zum Haushalt haben könnte. Denn daraus ergibt sich auch der Bedarf an Kindergarten-, Krippen- und Hortplätzen, ein Bereich in dem Vaterstetten in den vergangenen Jahren einige Millionen investieren musste.

Eher eine Formalie dürfte die Neuwahl der Bauamtsleiterin, die gleichzeitig berufsmäßiges Gemeinderatsmitglied ist, sein. Denn bereits im Oktober hatte das Gremium mit großer Mehrheit entschieden, auf eine Ausschreibung zu verzichten und den Vertrag mit Amtsinhaberin Brigitte Littke um weitere sechs Jahre zu verlängern. Die Begründung war, dass man die vielen Großprojekte in bewährten Händen lassen sollte.

Die Sitzungen des Grundstücks- und Bauausschusses am Dienstag sowie des Gemeinderates am Donnerstag beginnen um 19 Uhr, der Finanzausschuss am Mittwoch erst um 20.30 Uhr.

© SZ vom 07.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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