Eine ganze Gruppe Schutzengel war wohl in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in Baldham versammelt, als es in einer Videothek, die sich in einem Geschäfts- und Wohngebäude befindet, zu einem unbemerkten Brand kam. Das Feuer, so die ersten Untersuchungen der Brandermittler, ging von einer Herdplatte aus und beschädigte die Küchenzeile erheblich. Wegen der großen Hitze löste sich sogar der Deckenputz. Außerdem wurde das ganze Erdgeschoss inklusive aller Einrichtungsgegenstände sowie DVDs der Videothek mit einer dicken Rußschicht überzogen. Nach einiger Zeit muss das Feuer laut Polizei aber von selbst erstickt sein, was auf die guten Fenster und Türen des Gebäudes zurückzuführen sei: Offenbar gelang kein Sauerstoff von außen nach innen, so dass das Feuer ausging, heißt es in einer Pressemitteilung. Trotzdem könne man von sehr viel Glück sprechen, dass nicht das ganze Gebäude in Brand geraten sei.
Als der Betreiber der Videothek am Vormittag beim Öffnen die Verrußungen und den Qualm bemerkte, verständigte er sofort die Feuerwehr. Mehr als 30 Mann aus Vaterstetten, Zorneding und Pöring rückten an, da es sich um ein größeres Gebäude handelt und zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar war, dass das Feuer bereits erloschen war. Nachdem die Feuerwehren das Gebäude gesichert und den Rauch ausgeblasen hatten, nahmen Beamte der Polizeiinspektion Poing die Brandermittlungen auf. Das Ergebnis: "Verkohlte Stofffetzenreste auf der Herdplatte ließen darauf schließen, dass sich diese auf der heißen Unterlage entzündet hatten." Um Verletzte beziehungsweise Personen mit Rauchgasvergiftung im Haus gänzlich auszuschließen, wurden drei Wohnungen auf Anordnung der Polizei gewaltsam von der Feuerwehr geöffnet und kontrolliert. "Groß war die Erleichterung der Einsatzkräfte, als feststand, dass alles in Ordnung war." Den Schaden schätzt die Polizei auf mindestens 20 000 Euro. Gegen den Inhaber der Videothek sei ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachtes der fahrlässigen Brandstiftung eingeleitet worden.