Vaterstetten:Bloß nicht wieder aufrühren

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Fraktionssprecher von CSU, SPD und Grünen im Vaterstettener Gemeinderat warnen vor Umplanung beim Hallenbad

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

In der Debatte um das neue Schwimmbad sprechen sich die Gemeinderatsfraktionen von CSU, SPD und Grünen vehement gegen eine Umplanung aus. Eine solche hatten die Freien Wähler ins Gespräch gebracht, sie hatten angeregt das Bad nicht im selben Gebäude wie die neue Turnhalle zu bauen, da zwei Baukörper unter Umständen günstiger seien. Bürgermeister Georg Reitsberger zeigte sich dem Ansinnen seiner Parteifreunde nicht ganz abgeneigt und erklärte, man solle zumindest prüfen, ob zwei Gebäude nicht vielleicht günstiger seien als eines.

Genau eine solche Prüfung habe es längst gegeben, schreiben nun die Fraktionssprecher von CSU, SPD und Grünen, Michael Niebler, Sepp Mittermeier und Axel Weingärtner in einer gemeinsamen Erklärung. Denn im Rahmen des Wettbewerbs für den Schul- und Sportstättenneubau habe es unter den drei bestplatzierten Entwürfen beide Varianten gegeben. Zwei Wettbewerber planten ein gemeinsames Gebäude für Schwimmbad und Turnhalle, einer schlug getrennte Baukörper vor. "Im Rahmen einer überschlägigen Kostenvorprüfung vor Vergabe des Planungsauftrages zeigten sich keine preislichen Unterschiede zwischen dem kompakten Sportgebäude und den beiden Solitärbauten", schreiben die Fraktionschefs. Außerdem habe ein gemeinsames Gebäude die Vorteile, dass Turn- und Schwimmhalle "in einem Zug errichtet werden" könnten, dass man bei der Haustechnik Synergien nutzen kann und dass weniger Fläche verbraucht werden muss. "Wie der 1. Bürgermeister und die Freien Wähler bei dieser Sachlage behaupten können, zwei getrennte Baukörper seien billiger als ein kompakter Baukörper, ist nicht erklärbar", so Niebler, Mittermeier und Weingärtner. Und noch aus einem anderen Grund kritisieren die drei Fraktionssprecher den Vorschlag der Freien Wähler: "Die Schule an der Gluckstraße ist erheblich sanierungsbedürftig und jede Verzögerung durch weitere Planungsschleifen tut weh."

Auch den Vorwurf, die geplanten Einsparungen beim Bau des Schulzentrums gingen fast ausschließlich zulasten der Sportstätten, weisen die Fraktionschefs zurück. Im Juli hatte der Gemeinderat beschlossen, die Kosten für das Projekt zu deckeln, da aus den ursprünglich kalkulierten 34 Millionen Euro nahezu zehn Millionen Euro mehr geworden waren. Nun soll der Komplex insgesamt nicht mehr als 39,2 Millionen Euro kosten, davon entfallen maximal 15,2 Millionen Euro auf Schwimmbad samt Dreifachturnhalle. "Hauptleidtragende der Kürzungen ist die Schulfamilie", schreiben Niebler, Mittermeier und Weingärtner. Schließlich habe diese "den größten Teil der Einsparungen zu tragen, so wurden nicht nur Mensa, Pausen- und Küchenflächen reduziert, sondern es sind auch lernpädagogisch wichtige Differenzierungsräume in der Grund- und Mittelschule dem Rotstift zum Opfer gefallen."

Ohnehin war es "immer unbestritten, dass hier ein Schulschwimmbad und kein öffentliches Hallenbad gebaut werden soll", heißt es in dem Schreiben von CSU, SPD und Grünen weiter. Ein solches werde entsprechend der Förderrichtlinien auch entstehen und dann mit zwölf auf 25 Meter immerhin drei Meter breiter sein als das Becken im alten Schwimmbad, "so dass durchaus eine Verbesserung gegeben ist." Falls der TSV, der sich auch ein Lehrschwimmbecken wünscht, dieses "aus eigener Kraft finanzieren" könne, "kann er auf die Unterstützung unserer drei Fraktionen zählen."

© SZ vom 14.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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