Vaterstetten:Billiger Busfahren

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In Vaterstetten gibt es jetzt Schülerfahrkarten

Fahren und Sparen heißt es heuer für Vaterstettens Jugendliche. Mit Beginn des neuen Jahres gibt es in der Gemeinde verbilligte MVV-Tageskarten für alle zwischen sechs und 14 Jahren. Statt für 2,90 Euro wie am Automaten können die jungen Vaterstettener die Tickets für 1,50 Euro erwerben. Das Angebot ist zunächst auf ein Jahr befristet, im Herbst soll der Finanzausschuss über eine eventuelle Fortsetzung des Projektes beraten.

Dieses hing schon seit geraumer Zeit in der Warteschleife. Bereits 2010 hatte der frühere SPD-Gemeinderat Basilios Vafiopoulos angeregt, dass es für Kinder und Jugendliche innerhalb Vaterstettens vergünstigte Fahrten mit Bus und S-Bahn geben sollte. Beim damaligen Bürgermeister und heutigen Landrat Robert Niedergesäß (CSU) kam diese Idee zwar gut an. Der MVV erklärte indes sofort, dass mit ihm keine solche Ermäßigung zu machen sei. Wenig besser schienen auch die Aussichten für Vafiopoulos' nächsten Vorschlag: die Gemeinde solle Streifenkarten zum regulären Preis kaufen und verbilligt an die Jugendlichen abgeben. Laut einer Stellungnahme des Bayerischen Kommunalen Prüfungsverbandes sei dies unzulässig. Erst als das Landratsamt zum gegenteiligen Ergebnis kam, lenkte auch der Prüfungsverband ein, warnte aber gleichzeitig vor einem hohen Verwaltungsaufwand sowie vor Missbrauchspotenzial. Schließlich könne man nicht verhindern, dass die verbilligten Karten teuer weiterverkauft würden.

Um möglichen Schwarzhandel mit den Billigtickets zu unterbinden, hat die Gemeinde für deren Ausgabe strenge Vorgaben beschlossen. So hatte der Arbeitskreis Kommunale Streifenkarte vorgeschlagen, an alle Vaterstettener unter 20 Jahren vergünstigte Tickets auszugeben und zwar maximal zehn Stück pro Person und Monat. Daraus wurden schließlich fünf Stück und diese gibt es lediglich bis 14 Jahre, außerdem nur so lange das Jahresbudget von 5000 Euro ausreicht - was genau 3571 vergünstigten Fahrkarten entspricht.

Für die Lokale Agenda Verkehr ist der Start des Schülerkartenprojekts dennoch ein Erfolg. "Wir haben uns darum seit etwa fünf Jahren bemüht, um damit die Jugendlichen an den öffentlichen Personennahverkehr heranzuführen und nicht zuletzt auch für den Umweltschutz zu werben", schreibt Agendamitglied und SPD-Gemeinderat Jo Neunert in einer Stellungnahme an Presse und Schulen. Besonders dort will die Agenda für das neue Angebot Werbung machen: "Ran an die Busse, damit das Probejahr ein Erfolg wird und vielleicht ab 2017 auch für die älteren Kinder und Jugendlichen der Gemeinde das Angebot der Tageskarten erweitert wird", so die Empfehlung an die Schüler in einem Rundschreiben. Und nicht nur die Schüler könnten von dem neuen Angebot profitieren: "Unser Bussystem kann noch besser werden, je öfter wir es benutzen." Wie gut das neue Angebot angenommen wird, zeigt sich wohl erst in einigen Wochen - bislang zumindest hält sich die Nachfrage noch in Grenzen: Nach Angaben aus dem Rathaus wurde bisher noch keine verbilligte Fahrkarte verkauft.

Verbilligte Fahrkarten für Vaterstettener bis 14 Jahre gibt es bei Vorlage eines Ausweises an der Kasse der Gemeinde im Winkelbau, Wendelsteinstraße 10, gegenüber dem Rathaus. Geöffnet ist montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr und an den Donnerstagen auch von 14 bis 18 Uhr.

© SZ vom 11.01.2016 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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