Vaterstetten:Auf Warhols Spuren

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In einem neuen VHS-Kurs wird der Computer zur Kunstfabrik, ganz so wie es Andy Warhol mit seinen berühmten Drucken "Marilyn" vorgemacht hat. (Foto: Roland Weihrauch/dpa)

Die Volkshochschule stellt ihr neues Programm für das Sommersemester vor. Von Ende Februar an werden dort bewährte und neue Kurse angeboten - demnächst soll es exotisch werden

Von Jessica Morof, Vaterstetten

Nicht nur das Lernen steht hier im Mittelpunkt, sondern auch der Austausch und das Kontakte knüpfen. Diesen Aspekt der Volkshochschule Vaterstetten betonte die pädagogische Mitarbeiterin Hildegard Petschik, zuständig für die Außenstelle in Poing, bei der Vorstellung des neuen Sommerprogramms: "Die VHS bringt Leute weiter: sozial und menschlich." Als "Paradebeispiel" nannte sie das Studium Generale, das in Poing in diesem Semester sein 20-jähriges Bestehen feiert. Seit Jahren trifft sich eine eingeschworene Gruppe, informiert sich über neue Themen und kommt in der Kaffeepause auch privat ins Gespräch. "Das ist für mich VHS", lautete Petschiks Fazit. Dieser soziale Aspekt spiegelt sich auch in anderen Seminaren des neu anlaufenden Sommersemesters wider.

In der Außenstelle in Poing versuche man, ein breites Standardprogramm anzubieten, erklärte die pädagogische Mitarbeitern. Die weniger frequentierten und ausgefallenen Angebote seien dagegen in Vaterstetten zu finden. Auch von ihnen hat das neue Programm einiges zu bieten. Gerade der Umzug in die Baldhamer Straße mit den neuen Räumen konnte wohl auch für Neuerungen sorgen.

"Die Küche ist so toll geworden", betonte Songart Oesterling, Leiterin der Bereiche Medizin, Pädagogik, Psychologie sowie Ernährung und Gesundheit. "Und das hat sich auch schon herumgesprochen." So habe sie bereits zusätzliche Dozenten und Teilnehmer ausmachen können. Außerdem möchte sie die Kooperation mit dem Fernsehen weiter ausbauen. Dafür ist Oesterling nun verstärkt auf der Suche nach außergewöhnlichen Kurs-Angeboten - vielleicht auch in Richtung Showkochen. Besonderheiten im Sommerprogramm sind unter anderem die Kurse "Wildkräuterküche" oder "Delikatessen am Wegesrand".

Auch im Bereich Kreatives Gestalten hat sich die Raumsituation positiv ausgewirkt: Zum einen kann Bettina Nölle-Butka nun auch Seminare in den Ferien anbieten, zum Beispiel ein dreitägiger Aquarellworkshop in den Osterferien. Zum anderen bietet die Nähe von EDV-Raum und Mal-Atelier neue Möglichkeiten. So wird es Seminare geben, die Malerei und Technik vereinen; beispielsweise im Kurs "Auf Warhols Spuren und weiter! Computer und Kunstfabrik", der Photoshop und Drucktechniken kombiniert.

Die Standardtänzer haben ebenfalls eine Bleibe gefunden: Zwar nicht in dem VHS-Gebäude in der Baldhamer Straße, dafür im Bürgerhaus Grasbrunn. Dort trifft sich die eingeschworene Gruppe nun regelmäßig und wächst stetig weiter. Einmal im Semester veranstaltet die VHS einen großen Ball in Neukeferloh. Tanzen wird bei Bereichsleiter Peter Lang jetzt "wieder groß geschrieben."

Ebenfalls unter Langs Leitung laufen die Sprachkurse in bewährter Angebotsbreite. Hier tut sich vor allem aufgrund der wachsenden Flüchtlingszahlen etwas. Gemeinsam mit den Helferkreisen versucht die VHS Vaterstetten, immer mehr Kurse anzubieten. "Aber es sind nie genug. Es sind nicht ansatzweise genug", betonte der pädagogische Mitarbeiter. Außerdem benötigten die Teilnehmer viel mehr Betreuung als andere VHS-Besucher. Darin stimmt ihm auch Petschik zu: "Es klappt nicht immer alles reibungslos; aber es klappt."

Dieselbe Thematik hat sich auch auf das Angebot im Bereich Politik, Wirtschaft und Recht niedergeschlagen: Die Integration der Asylsuchenden sei eben eine sehr schwierige Aufgabe; bundesweit wie auch europaweit, sagte Holger Oesterling. Aus diesem Grund gebe es nun Kurse zu den kulturellen Unterschieden. Beispielsweise das Seminar mit Diskussion im März unter dem Titel "Verstehen wir Afrikaner - verstehen sie uns?" Auch hiermit beweist die VHS also einen sozialen Bildungsauftrag.

© SZ vom 05.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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