Unfallatlas:Augen auf

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Laut Statistik ist das Risiko, als Autofahrer im Landkreis verletzt zu werden, auf der B 304 besonders hoch. Radler dagegen sollten innerorts vorsichtig sein

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Die beiden gefährlichsten Straßen des Landkreises liegen fast genau gegenüber an dessen westlichem und östlichem Rand: in Zorneding und in Hohenlinden. Jedenfalls wenn es nach dem Statistischen Bundesamt geht, dieses hat nun die Unfallzahlen für das Jahr 2017 vorgestellt. Demnach gab es im Landkreis genau 400 Unfälle mit Personenschäden, alleine 46 davon auf der B 304. Bei fünf Unfällen war auch ein Todesopfer zu beklagen, einmal auf der A94 bei Anzing, zwei auf der EBE 12 zwischen Moosach und Zorneding die übrigen beiden auf der St 2079 westlich und östlich von Glonn. Wie viele Personen insgesamt verletzt wurden, darüber gibt die Statistik keine Auskunft.

Die meisten Verunfallten waren im Auto unterwegs, so krachte es im vergangenen Jahr alleine auf der St 2081 an der Abzweigung Baldhamer Straße in Zorneding sechs Mal. Ebenfalls sechs Personenschäden ereigneten sich auf der B 12 zwischen Birkach und dem Kreisverkehr Richtung Hohenlinden. Sogar achtmal wurden 2017 bei Unfällen rund um die Ebersberger Amtsgerichtskreuzung Personen verletzt, drei Mal waren Radler, einmal Fußgänger betroffen. Ein vergleichsweise hohes Verletzungsrisiko geht auch ein, wer auf der B 304 durch Eglharting und Kirchseeon unterwegs ist. In diesem Bereich zählten die Statistiker 24 Unfälle mit Verletzten. Darunter waren fünf Radler sowie je ein Fußgänger und ein Motorradfahrer.

Ein Jahr zuvor war es auf der Strecke sogar ein Unfall mehr, je drei Fußgänger und Radler sowie ein Motorradfahrer wurden dabei verletzt. Ein paar Kilometer weiter, auf der Zornedinger Umfahrung, ereignete sich 2017 nur ein einziger Unfall mit Verletzten, ein weiterer auf der Zufahrt zur Staatsstraße 2081. Ein Jahr zuvor hatte es auf der Umfahrung bei Unfällen noch sieben Mal Verletzte gegeben. Sehr viel vorsichtiger unterwegs scheinen die Autofahrer auf der B 304 bei Vaterstetten gewesen zu sein: Ganze 16 Mal krachte es dort 2016 so heftig, dass jemand zum Arzt oder ins Krankenhaus musste. 2017 dagegen verzeichnet die Statistik lediglich sieben entsprechende Unfälle.

Wenig überraschend weist die bevölkerungsstärkste Gemeinde 2017 die meisten Unfälle im Landkreis auf: auf Vaterstettens Straßen gab es 62 Unfälle mit Verletzten. Was zum Teil daran liegt, dass hier auch die beiden Autobahnen 99 und 94 verlaufen. Dort ereigneten sich 2017 zehn, beziehungsweise 16 der entsprechenden Unfälle - unter den Verletzten waren ein Radler und ein Fußgänger, letzterer wurde am Rastplatz der A 99 angefahren. Ansonsten ist das Zufußgehen in Vaterstetten vergleichsweise sicher, vier entsprechende Unfälle gab es 2017 in der Kerngemeinde, einen in Neufarn.

Etwas anders sieht das für Fahrradfahrer aus, in den Ortsteilen an der Bahn wurden im vergangenen Jahr 18 Radler verletzt. Außerorts gab es drei entsprechende Unfälle. Ein ähnliches Bild ergibt sich auch in anderen dicht besiedelten Orten. So waren in Poing 2017 elf Mal Radfahrer in Unfälle mit Verletzten verwickelt, davon ereigneten sich neun innerorts. Zehn solcher Unfälle gab es 2017 in Markt Schwaben, sieben in Ebersberg und acht im Stadtgebiet Grafing. Im Süden des Landkreises leben Radler dagegen eher außerorts gefährlich. So gab es 2017 rund um Moosach fünf Unfälle mit Verletzten, in die Fahrrad- und Autofahrer verwickelt waren. Wobei Moosach ein Unfallschwerpunkt ist, zwar gab es auch in Bruck, Glonn und Egmating auf Landstraßen verunfallte Radler, allerdings zählten die Statistiker 2017 jeweils nur zwei Unfälle.

Eine ähnliche Verteilung gibt es bei den motorisierten Zweirädern: Für diese scheint besonders die Staatsstraße 2351 zwischen Glonn und Moosach ein gefährliches Pflaster zu sein, fünf Mal gab es 2017 hier Verletzte bei Motorradunfällen. Genau so viele wie auf dem Aßlinger Abschnitt der St 2079 zwischen Pfadendorf und der Landkreisgrenze. Auf derselben Straße östlich von Oberpframmern waren es drei entsprechende Unfälle, zwei weitere ereigneten sich direkt an der Ortseinfahrt. Sieben Motorradunfälle mit Verletzten gab es im Ebersberger, sechs im Grafinger Stadtgebiet, acht waren es innerorts in Markt Schwaben.

Als nicht ganz ungefährlich erweist sich auch die Durchquerung des Forstes - zumindest auf der St 2080 zwischen Schwaberwegen und Ebersberg. Hier gab es 2017 acht Unfälle mit Verletzen, in sieben Fällen waren Personenautos einmal ein Lastwagen verunglückt. Zum Vergleich: Auf der St 2086 von und nach Hohenlinden gab es vergangenes Jahr nur einen entsprechenden Unfall. Und ganz offensichtlich scheinen die Ende 2016 eingeführten Überholverbote wenig gebracht zu haben. So gab es im vorvergangenen Jahr zwischen Schwaberwegen und Ebersberg lediglich drei Unfälle mit Verletzten.

Andernorts scheint die Entschärfung eines Unfallschwerpunktes besser funktioniert zu haben: Die unfallträchtige Abzweigung auf der St 2081 in Zorneding ist zu einem Kreisverkehr umgebaut worden. Zwar gab es noch während des Umbaus gleich den ersten Unfall an der Stelle - eine Autofahrerin hatte wegen fehlender Warnschilder übersehen, dass die Straße nicht mehr geradeaus verlief und war auf den Kreisel aufgefahren. Verletzt wurde dabei aber niemand.

© SZ vom 01.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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