Synergieeffekte geschaffen:Ende vieler Diskussionen

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Auf der Fläche zwischen Geltinger Wehr und Bürgerhaus entsteht die neue Feuerwehr Pliening. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Spatenstich für Plieninger Feuerwehrhaus nach 30 Jahren

Von Alexandra Leuthner, Pliening

Das habe er nicht erwartet, erklärte Bürgermeister Roland Frick (CSU), als vor kurzem endlich der Grundstein für das neue Plieninger Feuerwehrhaus gelegt wurde, dass letztendlich er als verantwortlicher Rathauschef dabei sein würde. 30 Jahre lang hatten die Plieninger Feuerwehrkameraden mit einem Provisorium auskommen müssen, sie waren zwischen Schneeräummaschinen und anderen Gerätschaften im Bauhof der Gemeinde untergebracht. Nicht nur der beengte Platz auch die Verkehrsanbindung hier war nicht gerade ideal. So müssen die Einsatzfahrzeuge immer erst durch die schmale Brunnenstraße fahren, bis sie die Hauptstraße erreichen und Gas geben können, um schnell an die Einsatzorte zu gelangen.

So hatte man in der Gemeinde schon lange eine Alternativlösung gesucht. Bereits 2003 hatte die Geltinger Wehr ihr jetziges Feuerwehrgebäude neben dem Bürgerhaus bezogen. Der Standpunkt war auch für den dringend nötigen Neubau der Plieninger Wehr bereits damals in der Diskussion, fand aber lange vor allem bei den Kollegen aus Gelting wenig Gegenliebe - obwohl die beiden Einrichtungen im Ernstfall immer Hand in Hand zusammen arbeiten. Eine gewisse Angst um die Eigenständigkeit beider Wehren, dürfte eine Rolle gespielt haben. Schließlich leistet sich die im Zuge der Gebietsreform in 1970ern vereinigte Gemeinde ja drei Wehren, eine für Landsham, eine für Gelting und eine für Pliening - was sich aber auch nicht ändern werde, so lange die Feuerwehren das selbst nicht wollten, sagt Bürgermeister Frick.

"Freiwillige Feuerwehren genießen nach Artikel 5 des Bayerischen Feuerwehrgesetzes Bestandsschutz. Man kann eine Feuerwehr gar nicht auflösen." Doch in Pliening und Gelting wurde weiter diskutiert, ein Alternativstandort auf dem Gelände der Tennisplätze stand zur Debatte. Auch im Gemeinderat fand lange keine der Lösungen eine eindeutige Mehrheit. Gegen den jetzigen Standort wurde unterem anderen ins Feld geführt, dass bestehende Bürgersaal-Parkplätze für den Neubau geopfert werden müssen.

Nachdem die Kreisbrandinspektion, mit einem Gutachten beauftragt, dem Standort dann aber ihren Segen gegeben hatte, konnte im Herbst 2014 der Beschluss für den Platz zwischen Geltinger Wehr und Bürgerhaus gefasst werden. Im Juli 2015 wurde nach erneuter Debatte im Gemeinderat das Neuöttinger Architekturbüro Heinz Eberherr mit den Planungen beauftragt. Auf 3,5 Millionen Euro beliefen sich erste Kostenschätzungen, eigentlich sollten im Frühjahr 2018 schon die Bagger anrollen. Eine notwendige Umplanung der Heizungsanlage, ein Flach- statt einem Satteldach und andere Umplanung machten im April 2018 einen weiteren Beschluss nötig. Etwa 4,8 Millionen soll der Neubau nun kosten.

Roland Frick dankte im Rahmen des Spanstichs neben den zuständigen Rathausmitarbeitern und den Architekten besonders den Verantwortlichen der Feuerwehren von Gelting und Pliening. Mit der Erstellung eines gemeinsamen Feuerwehrbedarfsplans und der neuen Nachbarschaft sei ein Wettrüsten ausgeschlossen, vielmehr Synergieeffekte geschaffen, die vor allem der Bevölkerung nützten.

© SZ vom 05.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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