Streit um Ärztehaus:Unklarheiten beseitigt

In unmittelbarer Nähe zur Kreisklinik soll ein Ärztehaus entstehen. Das sorgt für Ärger. Doch in der Schlichtungsrunde kann ein erster Erfolg erzielt werden.

Martin Mühlfenzl

Als "erfolgreichen ersten Schritt" hat Ewald Schurer die erste Schlichtungsrunde im Streit um das in unmittelbarer Nähe zur Kreisklinik geplante Ärztehaus bezeichnet. Unter der Moderation des SPD-Bundestagsabgeordneten trafen sich Klinikgeschäftsführer Stefan Huber, der ärztliche Direktor des Klinikums, Leonhard Schneider, sowie Werner Klein, Vorsitzender der ärztlichen Vereinigung, des Landkreises zu einer ersten Gesprächsrunde. "Wir haben in sehr entspannter und konstruktiver Atmosphäre erste Unklarheiten beseitigt", bewertete Schurer das Gespräch als Erfolg. "Das war aber erst der Anfang. Es werden noch zahlreiche Runden folgen."

Der geplante Bau eines Ärztehauses in Ebersberg sorgt für Ärger. Nun gab es eine erste Schlichtungsrunde - und erste Erfolge. (Archiv) (Foto: dpa)

Denn nach den verbalen und emotionalen Eskalationen aus Teilen der niedergelassenen Ärzteschaft, so Schurer, müsse nun zunächst wieder eine Basis des gegenseitigen Vertrauens hergestellt werden. Ärztevertreter Klein, der zuletzt offen seine Ablehnung eines Ärztehauses zum Ausdruck gebracht hatte, unterstützte die Forderung Schurers nach deutlicher Zurückhaltung im Umgang miteinander.

Aus der Ärzteschaft werde es keine persönlichen Angriffe mehr geben. Klinikchef Huber, der vehement für den Bau des Ärztehauses eintritt, und Direktor Schneider betonten ebenfalls die Notwendigkeit eines neuen Dialogs. "Deshalb sind wir übereingekommen, einen Katalog aufzustellen, der die Wünsche und Ängste der niedergelassenen Ärzte berücksichtigt", erläuterte Schurer. "Diese müssen, so weit es möglich ist, in die Planungen für das Ärztehaus eingebracht werden. Dies sei nun die Aufgabe der kommenden Gespräche.

Noch vor Weihnachten peilt der Bundestagsabgeordnete eine weitere Schlichtungsrunde in der Kreisklinik an. Zudem will sich Schurer mit dem Ebersberger Internisten Gernot Straka in Verbindung setzen, der als wortgewaltigster Gegner des Ärztehauses aufgefallen ist.

© SZ vom 22.11.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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