Stau am Bahnübergang:Sommerhitze verzögert Arbeiten

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Die Baldhamer Unterführung wird später fertig als geplant

Autofahren in Baldham soll bald wieder zügiger möglich sein, die Teilsperrung der Bahnunterführung wird nach Auskunft aus dem Rathaus noch im Oktober aufgehoben. Seit Mai wird die westliche Stützwand der Unterführung saniert, dadurch ist der mittlere der drei Vaterstettener Bahnübergänge nur einspurig zu befahren. Trotz Verzögerungen durch die große Hitze im Sommer werde die Baustellenampel wie geplant spätestens zum Monatsende abgebaut, sagt Manfred Weber, im Vaterstettener Bauamt zuständig für den Straßenbau.

Ganz fertig wird die Sanierung aber bis dahin nicht sein, so Weber, einige Arbeiten, etwa am Geländer werden sich wohl noch bis Mitte November hinziehen. Für Autofahrer bedeutet das, dass es vereinzelt weiter zu Beeinträchtigungen kommen könne. Allerdings wohl nur für jeweils kurze Zeit und nicht über die gesamte Länge der Unterführung.

Eigentlich war geplant, dass die Sanierung der Wand bis zum 31. Oktober komplett abgeschlossen sein soll. Der heiße Sommer habe aber die Arbeiten etwa drei Wochen in Verzug gebracht. An manchen Tagen herrschten an den Stützwänden Oberflächentemperaturen von bis zu 80 Grad Celsius, so dass der neue Beton nicht aufgetragen werden konnte, ohne sofort Schaden zu nehmen, erklärt Weber.

Die seit Jahren geplante Sanierung war nötig, weil an dem Bauwerk aus den späten 1970er-Jahren Schäden durch Feuchtigkeit und Streusalz aufgetreten waren. Die östliche Stützwand wurde 2009 beim Bau des Baldhamer Marktplatzes erneuert, die Arbeiten an der westlichen wegen der hohen Kosten aber seitdem geschoben. In diesen Jahren sparte sich die Gemeinde die Reparaturkosten an, eine Sanierungsrücklage wurde aufgebaut. Laut Ausschreibung sind 450 000 Euro für die Instandsetzung vorgesehen, laut Weber könnte es aber etwas mehr werden.

Grund ist, dass mehr sogenannter Abtrag angefallen ist, also mehr von dem alten Beton entfernt werden musste, als geplant. Diese Möglichkeit hatten die Architekten bereits bei der Vorstellung der Sanierung im vergangenen Dezember nicht ausgeschlossen. Denn je nachdem wie tief sich Chlorid-Rückstände von Streusalz im Beton abgelagert haben, müsse dieser entfernt werden, da sich dadurch sonst die Armierungen auflösen. Eine erste Schätzung der Kosten ging 2017 darum auch von 660 000 Euro aus.

Bei den seit Mai laufenden Arbeiten wurde nun der alte Beton bis auf die Armierungen abgetragen und ersetzt. Damit nicht erneut Frost- und Salzwasserschäden auftreten, wird die Oberfläche künftig aus einer eine speziellen Mischung aus Beton und Kunststoff-Polymer bestehen. Auch ein "Anti-Graffiti-System" soll aufgetragen werden, eine besonders dichte und farbabweisende Schicht, damit die Wand möglichst lange wie neu aussieht.

Darauf hofft man auch im Bauamt, "zehn bis 15 Jahre sollte jetzt schon Ruhe sein", sagt Weber. Jedenfalls auf der Westseite, an der Wand Richtung Einkaufszentrum und Marktplatz muss in den kommenden Jahren ebenfalls etwas getan werden. Allerdings bei weitem nicht in dem Umfang, wie die nun laufenden Arbeiten, so Weber, es würden wohl nur einige "Verfüllungen" fällig.

© SZ vom 18.10.2018 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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