Viele Berufsgruppen stehen in der aktuellen Pandemielage vor dem Nichts. Künstler, Gastronomen und Veranstalter plagen Existenzängste, weil sie nicht wissen, wie es für sie weitergehen wird. Genauso ging es auch Daniel Albrecht, der in der Messebranche beschäftigt war. Im März des vergangenen Jahres brachen die Auftrage in der Branche weg, da viele Veranstaltungen abgesagt wurden und keiner konnte ihm für die künftige Zeit Sicherheit geben, wie er sagt. Ihm war klar das er nicht abwarten konnte, sondern etwas tun musste, fügt er hinzu.
"Meine Monteure und ich können sehr viel", erklärt er und so kam er auf die Idee eine eigene Firma ins Leben zu rufen mit Hilfe des Netzwerkes aus seiner alten Branche. "Ich habe nicht lange gefackelt", erzählt Albrecht, sondern seinen Gedanken verwirklicht. "Ich wollte und musste Geld verdienen um zu überleben", schildert der Vater dreier Kinder seine schwierige Situation. In nur 14 Tagen entwarf ein Konzept, designte selber eine Website, da er früher im Marketing tätig gewesen war, und begann seine Flyer in den Briefkästen der Umgebung zu verteilen. So entstanden schlussendlich die Umbauhelden, erzählt er. Im Nachhinein ist Albrecht selbst davon überrascht, wie schnell das alles ging. "Ich habe einfach versucht weiterzumachen" macht er deutlich. "Einfach drauflos, raus damit und kucken was passiert", für dieses Risiko wurde er belohnt. Kaum war die Seite der Umbauhelden online gegangen, seien schon die ersten Kundenanfragen eingegangen.
Die drei Aufgabenbereiche der Firma sind Gartenbau, Ladenbau und Innenausbau. "Wir hatten in der Krise auch den Erfolg, um investieren zu können", führt Albrecht aus. So wurde beispielsweise ein Bagger angeschafft. Im Nachhinein ist er froh über diesen Schritt, denn das Messegeschäft habe sich in den letzten Jahr verändert. Es sei härter geworden und auch die Wertschätzung für diese schwere Arbeit habe abgenommen, wie Albrecht sagt. Jetzt bekommen er und seine Kollegen die Anerkennung direkt von ihren Auftraggebern. "Das ist ein Glück, denn wir sind die Helden der Kunden", sagt er in Anspielung auf den Namen der Firma.
Dass er die Branche des Messebaus kennt, hilft ihm, denn so kann er auf viele Produzenten und Lieferanten zurückgreifen, wenn es beispielsweise um Holz und Metall geht, sagt Albrecht. Sein Netzwerk an Kontakten sei eine große Erleichterung für ihn, wie er sagt. Die zehn bis 20 Handwerker und Monteure der Umbauhelden sind selbständig. Diese Flexibilität sei in der aktuellen Lage ein Vorteil, größere Firmen hätten derzeit mehr Schwierigkeiten, als ein kleines Unternehmen wie die Umbauhelden: "Mehr Mitarbeiter bedeutet auch mehr Verantwortung", sagt er, und auch die Fixkosten seien deutlich höher.
"Vielleicht hatte man auch das Quäntchen Glück das immer dazu gehört", vermutet der Unternehmer. "Man kann auch an der Selbständig scheitern.". Er sei wahnsinnig dankbar dafür, dass dieser Schritt geglückt ist, denn: "Es macht unglaublich viel Spaß." Auch wenn es kein einfach Weg war. "Trotz allem habe ich immer daran geglaubt", sagt Albrecht. Dafür, die Krise auch als Chance zu sehen, wurde er vor kurzem mit dem einjährigen Bestehen der Firma belohnt.