Spatenstich in Grafing:Neue Firmenzentrale

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Spatenstich für die neue Zentrale: Eigentümerin Dagmar Ananou, Bürgermeister Christian Bauer, Geschäftsführer Hansjörg Schößer (von links). (Foto: Christian Endt)

Der Ebersberger Lichttechniker Dr. Mach zieht ins Grafinger Gewerbegebiet um. Die beiden Standorte in der Kreisstadt sind längst zu klein für die gut 100 Mitarbeiter geworden

Von Thorsten Rienth, Grafing

Zumindest was die Stadtspitzen angeht ist von einer Rivalität zwischen Ebersberg und Grafing nicht mehr viel zu spüren. Die früheren Rathauschefs Walter Brilmayer (CSU) und Angelika Obermayr (Grüne) waren stets bestens miteinander klargekommen. Gleiches gilt für deren Nachfolger Uli Proske (parteilos) und Christian Bauer (CSU). Und trotzdem hat dieser Spatenstich im Grafinger Gewerbegebiet aus der vergangenen Woche einiges an Nachrichtenwert: Er ist der Auftakt für den Umzug des Ebersberger Medizin-Lichttechnikherstellers Dr. Mach GmbH und Co. KG nach Grafing.

Nicht, dass es dem im Jahr 1948 gegründeten Unternehmen in der Kreisstadt nicht mehr gefiele. Die bisherigen Standorte in der Anzinger Straße sowie der Floßmannstraße seien jedoch zu klein, erklärt die Pressemitteilung zum Spatenstich. Mit der Erweiterung des Grafinger Gewerbegebiets um "Schammach II" habe sich die Gelegenheit zur Expansion aufgetan, ohne das Umfeld verlassen zu müssen. Auf dem 12 000-Quadratmeter-Areal werde in den nächsten beiden Jahren ein moderner Produktions- und Verwaltungsbau entstehen, "der dem weltweit angestrebten Wachstum des Med-Tech Unternehmens Rechnung trägt".

In der neuen Firmenzentrale bündelt das Unternehmen demnach auch wieder alle Firmenaktivitäten rund um seine medizinischen OP- und Untersuchungsleuchten unter einem Dach: Verwaltung, Entwicklung, Produktion und Montage.

"Durch die zwei Standorte ergab sich ein ständiger Zeit- und Effektivitätsverlust sowie ein Kommunikationsverlust, der immer deutlicher wurde und zu Problemen führte", erläutert Dagmar Ananou, die Eigentümerin und Tochter des Firmengründers. "Durch die Zusammenlegung werden zudem die Arbeitsbedingungen für unsere über 100 Mitarbeiter deutlich verbessert und modernisiert." Geschäftsführer Hansjörg Schößer bezeichnete den Spatenstich "auch als Zeichen für Aufbruch und Dynamik in eine vielversprechende und erfolgreiche Zukunft".

Dass die Freude auch ganz beim Grafinger Rathaus liegt, ist kein Geheimnis. "Für unsere Stadt ist die Ansiedlung eines solchen Global Players von großer Bedeutung und symbolisiert die Attraktivität unserer Gemeinde", sagte Bürgermeister Christian Bauer (CSU). "Das ist genau jene Art von Firma, die wir uns hier wünschen." Zum einen, weil der Zuzug gut ins technologische Umfeld der Gewerbegebietserweiterung passe. Erst im vergangenen Jahr hatte das Grafinger Hightech-Unternehmen für Simulationssoftware, Cadfem, seinen Umzug vom Marktplatz gen Schammach angekündigt.

Der zweite Grund hängt mit dem im Vergleich zu anderen Städten in Grafings Größenordnung momentan noch recht geringen Gewerbesteueraufkommen zusammen. Laufen die Dr. Mach-Geschäfte weiterhin gut, dürfte sich die neue Grafinger Firma auch positiv auf die Finanzlage der Stadt auswirken. Der über den Medizin-Lichttechnikhersteller hinausgehende Effekt ist allerdings begrenzt: Wie Bürgermeister Bauer mitteilte, sind mittlerweile alle städtischen "Schammach II"-Flächen verkauft.

© SZ vom 28.12.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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