Spannende Sitzungswoche:Schaulaufen der Großprojekte

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Schulsprengel, Gewerbegebiet und Umgehung im Vaterstettener Gemeinderat

Wer wissen will, welche Großprojekte in der Großgemeinde anstehen und wie weit sie gediehen sind, sollte am Mittwoch und Donnerstag den Abend im Rathaus verbringen. Dort geht es unter anderem um den Schulneubau und seine Folgen, die Ortsumfahrung Parsdorf-Weißenfeld sowie die Planungen des Gewerbegebietes nördlich der Autobahn 94.

Den Anfang macht am Mittwoch, 18. April, der Familien-, Kultur-, Schul- und Sportausschuss, der von 19.30 Uhr an öffentlich tagt. Hier dürfte vor allem der geplante Neuzuschnitt der Grundschulsprengel interessant werden. Dieser wird aus zwei Gründen nötig. Zum einen platzt die Wendelsteinschule aus allen Nähten. Erst im Herbst wurde den Gemeinderäten bei einem Rundgang vorgestellt, dass nun wirklich der letzte verfügbare Quadratmeter zum Klassenzimmer oder Pausenraum umgebaut worden ist. Zum anderen werden mit dem Wachstum der Gemeinde nach Norden die Schulwege länger. Bei mehr als zwei Kilometern muss die Gemeinde einen Bus fahren lassen - was Geld kostet. Die Lösung für beide Probleme könnte die neue Grund- und Mittelschule sein, die im Herbst 2019 fertig werden soll. Da diese etwas weiter nördlich liegt als die alte Grundschule Gluckstraße, könnte man das neue Wohngebiet Nord und Nordwest in deren Sprengel eingliedern, dazu gleich noch ein paar Straßenzüge, die bisher ebenfalls im Sprengel Wendelsteinschule liegen.

Um die Schulen geht es dann auch am Donnerstag, 19. April, wenn sich der Gemeinderat von 20 Uhr an zu seiner öffentlichen Sitzung trifft. So soll beraten werden, wie es mit der maroden Turnhalle der Wendelsteinschule weiter gehen soll. Diese war vor vier Jahren für 100 000 Euro notsaniert worden, damals drohte das Dach einzustürzen. Außerdem geht es um das Planfeststellungsverfahren für die Umfahrung. Darum hatte es Anfang des Jahres einen heftigen Konflikt zwischen Bürgermeister Georg Reitsberger und der Mehrheit im Gemeinderat gegeben. Der Rathauschef hatte angekündigt, seine Verwaltung die Arbeit an dem Verfahren so lange ruhen zu lassen, bis eine von ihm neu eingebrachte Variante überprüft sei. Davon rückte er nach massiven Protesten und einem gemeinsamen Antrag von CSU und SPD, unverzüglich das Verfahren wieder aufzunehmen, wieder ab - nicht jedoch an der parallel laufenden Prüfung der "Bürgermeistertrasse". Deren Ergebnisse sollen nun vorgestellt und dürften ausgiebig diskutiert werden. Immerhin ist die Trasse auch Grundlage eines von den Grünen und dem Bund Naturschutz geplanten Bürgerentscheids.

Diskussionsbedarf dürfte es auch bei den Beratungen um das neue Gewerbegebiet geben, wo sich möglicherweise der Autobauer BMW mit einem Logistikzentrum ansiedeln könnte. Kritik kommt hier vor allem von der SPD, sie hält erstens die Hoffnungen auf BMW für zu optimistisch und zweitens die Planungen für überstürzt. Die Gegenposition nehmen hier CSU, Freie Wähler und FDP ein, sie sehen in dem Projekt eine "Riesenchance".

© SZ vom 18.04.2018 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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