Skatertage in Grafing:Mit Schwung in den Sommer

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Schon zum 17. Mal finden in der Grafinger Eishalle die Skatertage statt. Die Kinder können kostenlos spielen und herumtoben, bereits am ersten Tag ist der Andrang groß

Von Sandra Langmann, Grafing

Kaum setzt man einen Fuß in die Eishalle in Grafing, ist äußerste Vorsicht geboten. Dort, wo sich sonst eine Eisfläche befindet und einem Puck nachgejagt wird, kommen einem Kinder auf Skateboards, Inlineskates oder Bobbycars entgegen. Es ist laut, es macht Spaß und man merkt, dass die Grafinger Skatertage in vollem Gange sind. Hier haben die Kinder die Möglichkeit, sich so richtig auszutoben und Kind zu sein.

Es ist Montagvormittag, und die Türen zur Eishalle sind erst seit einer Stunde geöffnet. Bereits jetzt ist ordentlich etwas los. "Um die 100 Kinder sind schon da", freut sich Himo Al-Kass, der seit 17 Jahren als Jugendpfleger in Grafing tätig ist. Genauso lange gibt es nun die Skatertage, die die Grafinger Jugendpflege zusammen mit den Kollegen aus Aßling organisiert. Den ersten Tag wollte sich auch Grafings Bürgermeisterin Angelika Obermayr (Grüne) nicht entgehen lassen, die neben Al-Kass Platz genommen hat. Traditionsgemäß übernimmt der amtierende Bürgermeister oder die Bürgermeisterin die Schirmherrschaft über die Skatertage. "Es fasziniert mich, wie selbständig die Kinder sind und sich organisieren", schwärmt Obermayr. Denn bei genauerer Betrachtung ist die Eishalle des EHC Klostersee in unterschiedliche Bereiche untergliedert. Es gibt einen kleinen Badminton-Platz, einen Parkour, eine Boulderscheibe, eine Soccerarena und vieles mehr.

15 Jugendleiter und zusätzliche Sozialpädagogen sind für die Aufsicht und Betreuung der Kinder und Jugendlichen zuständig. Rund um Nina Schwenkert vom Verein "Leben bewegt" und die Boulderscheibe haben sich besonders viele Kinder geschart. Hier gilt es sich gut festzuhalten. Während die Kinder nämlich versuchen, an das obere Ende der Scheibe zu gelangen, dreht sich die Scheibe nicht nur, sondern kippt nach vorne, bis sich die Platte nur mehr knapp über dem Boden befindet. Natürlich ist dieser mit dicken Matten gut gepolstert, damit auch nichts passieren kann. Gespannt wartet auch der achtjährige Rafael, bis er endlich wieder an der Reihe ist. "Das macht großen Spaß!", sagt er und strahlt. Er ist auch im Kletterverein, daher sei die Höhe für ihn gar kein Problem. In dieser Woche wolle er noch öfter zu den Skatertagen kommen, bevor es in der nächsten Woche mit den Eltern in den Urlaub geht.

Die kleine Carolina ist mit ihrem Papa in die Eishalle gekommen. Während er nun einmal die Bank drücken muss, schnallt sie sich Schützer und Helm an und düst mit einem Skateboard, das viel zu groß für das zarte blonde Mädchen zu sein scheint, durch die Halle. Gemeinsam mit ihrer Freundin Jenny war sie auch schon auf der Boulderscheibe. "Ich war länger auf der Scheibe als Jenny", freut sich die Achtjährige, bevor sie wieder davonrollt. "In der Halle haben wir so viel Platz", ergänzt noch Jenny, die schnell mit ihren Inlinern hinterher fährt.

Egal ob BMX, Roller oder gar Einrad, bei den Skatertagen kann man sich alles ausleihen, vorausgesetzt, man lässt seinen Schlüssel, den Ausweis oder dergleichen als Pfand da. Die Soccerarena, die sich rechts vom Eingang befindet, ist vor allem für die männlichen Besucher ein wahres Highlight. Der runde Mini-Fußballplatz ist gerade einmal so groß, dass zwei Spieler hinein passen. Austoben können sich die Kinder aber allemal.

Wem das noch nicht genug ist, der kann an Turnierenoder an Workshops teilnehmen. Als besonderes Zuckerl gibt es am Mittwoch, 2. August, noch eine Skaterdisco. "Das alles ist kostenlos", versichert Himo Al-Kass. Die Kosten der Veranstaltung von 9000 Euro tragen die Stadt Grafing und die Verwaltungsgemschaft Aßling, die seit zwölf Jahren Kooperationspartner der Skatertage ist. Damit die Aßlinger Kinder auch dabei sein können, macht deren Jugendpfleger Erwin Mehl den Shuttleservice. "Das Wichtigste ist, dass alle Kinder spielen können", so Al-Kass. Und dazu bleibt bis 11. August täglich von 10 bis 13 und von 14 bis 17 Uhr noch genügend Zeit.

© SZ vom 01.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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