Schwärmflug:Borkenkäfer schwärmen wieder

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Derzeit finden Experten auffallend viele Borkenkäfer der Art Buchdrucker (im Bild) unter der Rinde befallener Bäume. (Foto: Christian Endt/Fotografie & Lic)

Gezieltes Monitoring hilft Waldbesitzern im Landkreis

Aufgrund der frühlingshaften Temperaturen beginnt in diesen Tagen der Schwärmflug der Fichtenborkenkäfer: Buchdrucker und Kupferstecher haben den Winter geschützt unter der Baumrinde oder im Waldboden verbracht. Nun sind sie auf der Suche nach frischen Fichten, an denen sie fressen und ihre Brut ablegen können. Damit die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer im Landkreis Borkenkäferschäden in ihren Wäldern möglichst effizient verhindern können, ist eine frühzeitige Information über das aktuelle Befallsgeschehen sehr vorteilhaft. Dazu haben Försterinnen und Förster im Ebersberger Forst eine Borkenkäferfalle aufgestellt.

"Jeden Montag sehe ich nach, wie viele Borkenkäfer dem Lockstoff gefolgt und in die Falle gegangen sind", erklärt Wolfgang Richter von den Bayerischen Staatsforsten, der das Staatswaldrevier Ingelsberg leitet. Die mit Duftstoffen bestückte Falle steht schon seit vielen Jahren in diesem Waldstück. Die Ergebnisse schickt er noch am selben Tag an seine Kollegin Astrid Fischer von der Bayerischen Forstverwaltung, die für die Beratung der privaten Waldbesitzer zuständig ist. Dort werden sie bewertet und in ein bayernweites Überwachungssystem eingearbeitet. "Das ist eine Arbeitsteilung, die gut funktioniert und uns allen nützt. Wer seinen Wald vor Borkenkäferbefall schützen will, muss diesen regelmäßig kontrollieren und befallene Bäume unverzüglich einschlagen und aus dem Wald verbringen. Durch unser Monitoring wissen alle genau, wie brenzlig die Borkenkäfersituation in unserem Landkreis gerade ist."

Jedes Jahr am 1. April beginnt das Borkenkäfermonitoring. Während die Falle in den ersten Wochen noch fast leer bleibt, fängt Wolfgang Richter in den über den Sommer verteilten Schwärmperioden oft mehrere tausend Käfer pro Woche. Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, die die Fangzahlen im Borkenkäferinfoportal unter www.borkenkaefer.org verfolgen, sind so stets rechtzeitig informiert und gewinnen wertvolle Zeit für die Vorbeugung und Bekämpfung. Im Herbst, wenn die Käfer ihre Winterquartiere beziehen, endet auch das Monitoring im Ebersberger Forst.

© SZ vom 04.05.2020 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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