Schaden in der Schule:Wasser vom Dach bis in den Keller

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In die Grund- und Mittelschule Kirchseeon regnet es durchs provisorische Dach, der Schaden ist noch nicht abzusehen.

Von Christoph Hollender, Kirchseeon

Ein Wassereinbruch hat die Grund- und Mittelschule in Kirchseeon beschädigt. Dem starken Regen am Wochenende habe das provisorische Dach des Schulgebäudes nicht standgehalten; es kam zu einem "massiven Wassereinbruch", wie Bürgermeister Udo Ockel (CSU) in der Marktgemeinderatssitzung am Montag mitteilte.

Das Schulgebäude wird derzeit saniert und hat darum nur ein "notdürftiges Dach-Konstrukt" aus Fertigteilen. Dieses hätte in dieser Woche ganz abgedichtet werden sollen und wurde solange behelfsmäßig mit Planen und Folien verschlossen. Nach und nach habe sich seit Freitag dennoch Wasser in das Gebäude gedrückt, bestätigte der Rektor der Schule, Franz Kraxenberger.

Die Klassenzimmer im ersten Stock wurden unter Wasser gesetzt. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Das erste Stockwerk - das derzeit umgebaut wird und wo deshalb kein Unterricht stattfindet - wurde zum Teil unter Wasser gesetzt. "Das sei verkraftbar", sagte Ockel, weil die Klassenzimmer sowieso umgebaut und die Decken dort ausgetauscht würden.

Eigentlich sollte das Dach in dieser Woche abgedichtet werden, das provisorische Konstrukt aus Fertigteilen konnte die Regenmassen nicht abhalten. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Die dritte Klasse musste umziehen

Deutlich problematischer ist, dass das Wasser durch Leitungen und Ritzen bis in die Aula, in Räume der offenen Ganztagsschule und in Klassenzimmer des Untergeschosses bis in den Keller gelangte. Dort sei der Schaden wesentlich höher. Die Elektrik wurde beschädigt, bis Dienstagmittag hatten nur Teile der Schule Strom. "Einige Gänge standen ebenfalls unter Wasser", berichtete Kraxenberger. Außerdem hätten sich Holzverschalungen von den Wänden gelöst.

Die Situation sei samstagnachts "kritisch" gewesen, sodass neben Mitarbeitern der Schule, der Verwaltung und des Bauhofs, ebenfalls die Feuerwehr alarmiert werden musste. Mit Saugern sei das Wasser abgepumpt worden, sagte Ockel, der selbst vor Ort war. "Das Dach haben wir mit Folien versucht abzudichten." Die Situation sei "nicht schön gewesen", schilderte der Bürgermeister. "Wir haben bis in den frühen Sonntagmorgen gearbeitet", sagte Kraxenberger.

Zumindest auf den Schulbetrieb hat der Wassereinbruch keine größeren Auswirkungen. Lediglich eine dritte Klasse musste umziehen, weil das Klassenzimmer beschädigt sei; "sicherheitshalber", wie Kraxenberger sagte. Und die Lehrer müssen aufpassen, keine nassen Füße zu bekommen, der Weg zum Lehrerzimmer gleiche derzeit nämlich einem Slalom aus Wassereimern.

Spekulationen über Baupfusch

Die Gemeinderäte zeigten sich überrascht bis verärgert, Rüdiger Za (Grüne) prognostizierte bereits einen "enormen Schaden." Wie hoch dieser genau ist, stehe noch nicht fest, so Kirchseeons Bauamtsleiter Robert König. Seine Abteilung ist noch damit beschäftigt, dies herauszufinden, eine Mängelanzeige wurde bereits erstellt. Wieso es zu dem Wassereinbruch kommen konnte, ist ebenfalls noch unklar.

Es wurde spekuliert, dass die Baufirma "nicht vernünftig abgedichtet" habe. Dem Bürgermeister seien nachts bereits einige "Schwachstellen" am Dach aufgefallen. Eine offizielle Stellungnahme der Firma gibt es bisher nicht. Die Verwaltung führe "natürlich Gespräche", sagte Ockel. Noch aber, betonte der Bürgermeister, möchte man niemanden beschuldigen. Aber: Wenn sich herausstelle, dass unsauber gearbeitet wurde, "dann wollen wir den Schaden ersetzt haben".

© SZ vom 21.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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