Verkehr:Pläne für S-Bahn-Ausweichstrecke werden konkreter

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Kirchseeon ist ganz besonders vom Bahnlärm betroffen. Das wollen die Bürgerinnen und Bürger nicht länger hinnehmen. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Eine erste Studie zu einem zweiten Gleis zwischen Zwischen Ebersberg und Grafing-Bahnhof soll im Dezember vorliegen.

Von Wieland Bögel, Ebersberg/Grafing

Es kann nur einen geben, dieses Filmzitat gilt auch für die Bahnstrecke zwischen Ebersberg und Grafing-Bahnhof. Denn diese ist eingleisig, was Pendler regelmäßig zu spüren bekommen, wenn ihre S-Bahn, die eigentlich nach Ebersberg fahren sollte, wegen blockiertem Gleis schon zwei Stationen vorher umdreht. Abhilfe könnte ein Ausweichgleis schaffen, als Standort ist seit einigen Jahren immer wieder Wiesham genannt worden. Ob dies möglich ist, dazu könnte es Anfang des kommenden Monats Neuigkeiten geben.

Dies teilte Landrat Robert Niedergesäß (CSU) nun bei einem Pressegespräch mit. Der Landkreis sowie die beiden Städte Ebersberg und Grafing hatten sich im vergangenen Jahr an die Bahn gewandt und eine gemeinsam finanzierte Machbarkeitsstudie zum Wieshamer Ausweichgleis angeregt. Daraus wurde dann zwar nichts, aber die Bahn hat ein anderes Prüfprogramm initiiert, in dem auch die Strecke zwischen Grafing und Ebersberg untersucht werden soll - zusammen mit 37 anderen möglichen Vorhaben, weitere können noch dazukommen. Der Landkreis habe sich aber für eine zügige Prüfung eingesetzt, so Niedergesäß: "Ich habe darum gebeten, dass unsere Ausweichstrecke nicht das letzte ist, was untersucht wird, sondern möglichst am Anfang drankommt."

Dieser Bitte scheint man nachgekommen zu sein, laut Niedergesäß gibt es Anfang Dezember ein Treffen mit den Experten, dabei soll es auch Neuigkeiten zum Ausweichgleis geben. Falls sich ergibt, dass dies grundsätzlich möglich ist, werde sich der Landkreis auch für eine baldige Umsetzung einsetzen: "Wir machen Druck", so Niedergesäß. Er habe aber auch den Eindruck, dass sich bei der Bahn etwas bewegt hat: "Die Erkenntnis, dass auf der Strecke von Grafing-Bahnhof nach Wasserburg etwas getan werden muss, ist da."

Zumindest eine Ausbaumaßnahme an der Bahnlinie Richtung Inn steht bereits fest, die Elektrifizierung. Vergangenes Jahr hatte die damalige Verkehrsministerin Ilse Aigner (CSU) in Ebersberg einen entsprechenden Vertrag mit der Südostbayernbahn unterzeichnet. Auch einen Zeitplan gab man damals bekannt, bis Anfang 2026 soll die neue Oberleitung fertig sein. Ein Vorhaben, das nicht alle als Verbesserung sehen: In der Gemeinde Steinhöring und da ganz besonders in Tulling sind viele dagegen. Einige befürchten Elektrosmog andere eine Zunahme des Bahnverkehrs und damit des Lärms.

© SZ vom 20.11.2019 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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