Reden wir über:Hürden für den Eintritt

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Franz Obermair leitet die Chorgemeinschaft Vaterstetten - und reist dafür extra aus Salzburg an. (Foto: oh)

Chorgemeinschaft Vaterstetten lockert Kriterien für neue Sänger

Interview von Victor Sattler, Vaterstetten

Die Chorgemeinschaft Vaterstetten sucht wieder nach Hobby-Sängerinnen und -Sängern. Von nun an sind auch jene willkommen, die sich nicht langfristig an den Verein binden wollen. Chorleiter Franz Obermair ), der zu den Proben extra aus Salzburg anreist, begrüßt die lockere Aufnahme von Neulingen.

Herr Obermair, gibt es bestimmte Stimmlagen, die noch gebraucht werden? Eher Frauen, eher Männer?

Franz Obermair: Das ist grundsätzlich ganz egal, wir freuen uns über jeden.

Jede Stimme ist uns willkommen.

Haben die Menschen heutzutage weniger Zeit für ein Hobby wie das Singen?

Das kann ich schwer beurteilen, aber wenn man Interesse hat, ist der Zeitaufwand, denke ich, überschaubar. Wir treffen uns nur einmal die Woche: montags ab 19.45 Uhr, für zwei Stunden. Überall in Deutschland und Österreich gibt es aktuell Nachwuchsprobleme. Deswegen muss man sich etwas überlegen und vielleicht - wie jetzt eben - die Aufnahmekriterien etwas lockern. Es haben sich schon wieder Leute gemeldet, insofern könnte es funktionieren.

Ist der Anlass für die neuen Eintrittskriterien auch das Konzert am 2. Juli, das ja allein zahlenmäßig eine Herausforderung für jeden Chor ist?

Auch. Wir führen "Die Schöpfung" von Joseph Haydn mit großem Orchester auf, das ist ein sehr aufwendiges Projekt, da werden sicher noch mal Leute sagen: "Super, da würde ich gerne dabei sein!"

Wird der Chor jetzt noch bunter?

München ist ja eine internationale Stadt, somit kommen auch unsere Sänger von überall her - der Chor ist bunt, aber er kann gern noch bunter werden. Doch in erster Linie ist der Chor eine Gemeinschaft, in der die musikslische Komponent zählt und dass man gemeinsam kreativ ist. Das wirkt sehr menschenverbindend.

Sind Sie eigentlich mit 26 Jahren der Jüngste im Chor?

(lacht) Ja, ich bin der Jüngste.

Und würden Sie sich mehr junge Leute unter den Sängern wünschen?

Wenn Jugendliche sich engagieren, ist das immer schön und ich würde mich selbstverständlich freuen, ein paar neue junge Gesichter im Chor zu sehen. Aber letztlich ist das Alter mit Sicherheit kein Kriterium für uns.

Was hat der Chor zu bieten?

Vor allem ein breites Repertoire. Etwa in diesem Jahr die Möglichkeit, bei der "Schöpfung" mitzusingen - eine seltene Gelegenheit, ein so epochales Werk mit einem Amateurchor aufzuführen und Teil eines solch großen Projektes zu sein. Außerdem natürlich: Die Gemeinschaft! Unsere jährlichen Probenwochenenden sind immer eine Chance, mal von allem wegzukommen und sich ganz der Musik und diesem Erlebnis zu widmen.

© SZ vom 11.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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