Raststätte Vaterstetten:Großaufgebot überwältig Lkw-Fahrer

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An der Autobahnraststätte Vaterstetten hat ein Lkw-Fahrer gedroht, sich in die Luft zu sprengen. Inzwischen hat die Polizei Entwarnung gegeben.

M. Mühlfenzl

Die Drohung eines 31-jährigen Lkw-Fahrers, sich selbst und seinen Lastzug mit einer Handgranate in die Luft zu sprengen, hat am Mittwochvormittag zu einem Großaufgebot der Sicherheitskräfte an der Autobahnraststätte Vaterstetten geführt. Nach drei Stunden intensiver Verhandlungen konnte der aus dem Raum Münster stammende Fahrer von zwei Beamten der Autobahnpolizei Hohenbrunn zur Aufgabe bewegt werden. Er wurde von Spezialkräften der Sondereinheit SEK überwältigt und in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Sprengstoff fand man nicht.

Großaufgebot der Polizei an der Autobahnraststätte Vaterstetten: Ein Lkw-Fahrer hatte gedroht, sich in die Luft zu sprengen. (Foto: dapd)

Die Beamten der Autobahnpolizei wurden bereits am Dienstagnachmittag auf den Lkw-Fahrer aufmerksam, nachdem die Spedition den Lastzug per GPS in Vaterstetten geortet hatte. Die Firma stellte Nachforschungen an, nachdem der Fahrer nach mehr als 20 Stunden Verspätung seine Fracht (Fenster) nicht angeliefert hatte. Die Autobahnpolizei traf den 31-Jährigen in alkoholisiertem Zustand an, verhängte ein Fahrverbot - stellte aber keine Verhaltensauffälligkeiten fest. Die Spedition beauftragte dennoch einen Fahrer damit, den Lkw zu übernehmen und die Fahrt fortzusetzen.

Als der Ersatzfahrer übernehmen wollte, nahm er Propangasgeruch aus dem Führerhaus wahr. Außerdem drohte sein Kollege, der im Besitz eines rund 30 Zentimeter langen Messers war, sich und den Lkw mit einer Handgranate in die Luft zu sprengen. Gegen 9.15 Uhr trafen die alarmierten Beamten der Autobahnpolizei an der Raststätte ein. Ein Polizist verschaffte sich Zugang zu dem zu diesem Zeitpunkt verriegelten Führerhaus und redete mit dem Fahrer.

Gleichzeitig begannen Sicherheitskräfte, die Raststätte abzusperren. Sprengstoffexperten machten sich bereit, zwei eigens herbeigeschaffte Lastzüge sollten als Schutz bei einer möglichen Detonation dienen. Doch dann entspannte sich die Situation. Die Leute vom SEK konnten sich dem Führerhaus nähern, der Fahrer hatte die Absicht, sich selbst zu töten, aufgegeben. Gegen 11.36 Uhr verließ der 31-Jährige seinen Lkw und wurde von den Beamten überwältigt.

Als Motiv für den versuchten Selbstmord nannte Hans-Peter Kammerer, Pressesprecher der Polizeidirektion Nord, "Sorgen um seinen Arbeitsplatz".

© SZ vom 28.10.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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